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Porträt: Nicolas Sarkozy - Hassfigur der Randalierer

Paris - Mit seinem kompromisslosen Auftreten und klaren Worten ist Nicolas Sarkozy zur Hassfigur der Randalierer in den französischen Vorstädten geworden. Der aus dem Pariser Großbürgertum stammende Innenminister hat sich stets als Mann des Durchgreifens präsentiert und die Polarisierung nicht gescheut.

Paris - Mit seinem kompromisslosen Auftreten und klaren Worten ist Nicolas Sarkozy zur Hassfigur der Randalierer in den französischen Vorstädten geworden. Der aus dem Pariser Großbürgertum stammende Innenminister hat sich stets als Mann des Durchgreifens präsentiert und die Polarisierung nicht gescheut. Dies machte ihn zum populärsten Mann der Regierung. Seine Aussage, er werde die Vororte «mit dem Hochdruckreiniger von Gesindel befreien», gilt jedoch als wesentlicher Katalysator für die derzeitige Gewaltwelle in den Sozialsiedlungen.

Nicolas Paul Stephane Sarkozy de Nady-Bocsa wurde am 28. Januar 1955 geboren. Als Bürgermeister des Pariser Nobelvororts Neuilly und Minister knüpfte er enge Kontakte zur Wirtschaft. Angesichts der Krise des Sozialstaates und der Gewalt in den Städten empfiehlt Sarkozy das Vorbild USA: Liberale Wirtschaftspolitik, freies Unternehmertum und «null Toleranz» gegen Kriminelle. Er schuf aber auch den Französischen Rat Muslimischen Glaubens (CFCM) als Partner der Regierung und propagiert die «positive Diskriminierung» von Randgruppen.

Mit seinem Drang zur Macht und Selbstdarstellung gerät Sarkozy immer wieder in Konflikt mit Präsident Jacques Chirac, seinem einstigen Vorbild. Als Chef der neogaullistischen UMP und Minister rangelt er offen mit Premierminister Dominique de Villepin um die Chirac-Nachfolge 2007. Von dem Diplomaten setzt sich «speedy Sarko» dabei mit einer populistischen Wortwahl ab, die die Nähe zur rechtsradikalen Nationalen Front (FN) nicht scheut. Es sei «kein Verbrechen, sich an die FN-Wähler zu wenden», sagt er. (tso/dpa)

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