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Politik: Präsident Wahid will "auf sanfte Art" Aceh bei Indonesien halten

Nach Jahren brutaler Militärgewalt gegen Separatisten und die Zivilbevölkerung in der ölreichen Nordprovinz Aceh auf Sumatra will Indonesiens neue Regierung unter Präsident Abdurrahman Wahid dem Vielvölkerstaat den Schock eines "zweiten Ost-Timor" ersparen. Der vor zwei Wochen als Staatschef ins Amt eingeführte gemäßigte Moslemführer strebt dieses Ziel nicht länger mit blutigen Armee-Einsätzen, sondern politisch auf die "sanfte Tour" an.

Nach Jahren brutaler Militärgewalt gegen Separatisten und die Zivilbevölkerung in der ölreichen Nordprovinz Aceh auf Sumatra will Indonesiens neue Regierung unter Präsident Abdurrahman Wahid dem Vielvölkerstaat den Schock eines "zweiten Ost-Timor" ersparen. Der vor zwei Wochen als Staatschef ins Amt eingeführte gemäßigte Moslemführer strebt dieses Ziel nicht länger mit blutigen Armee-Einsätzen, sondern politisch auf die "sanfte Tour" an. Als erster indonesischer Präsident sprach er im Staatspalast mit Vertretern der Unabhängigkeitsgruppe "Freies Aceh". Ihre bewaffneten Rebellen kämpfen seit weit mehr als zehn Jahren um einen eigenen Moslemstaat. Wahid sagte am Donnerstag vor der Presse, auch ein Rererendum über die Unabhängigkeit von Aceh sei in der Zukunft möglich.

Der in Acehs Bevölkerung tief sitzende Hass auf Indonesien richtet sich hauptsächlich gegen das Militär. Hauptanliegen der Proteste ist die Forderung nach einer Volksabstimmung über Acehs politische Zukunft. Bei einer dieser Demonstrationen gaben Soldaten am Dienstag Schüsse auf Tausende versammelte Menschen ab. Dabei wurden zwischen 19 und 23 Personen verletzt. Admiral Widodo, Indonesiens neuer Stabschef, ordnete am Mittwoch die unverzügliche Einstellung der militärischen Operationen im Pulverfass Aceh und den baldigen Abzug von Truppen an. Auch am Donnerstag demostrierten Rund 50 000 Menschen für die Unabhängigkeit der Provinz Aceh.

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