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Die südkoreanische Präsidentschaftskandidatin Park entschuldigt dich für die Herrschaft ihres Vaters.

© dpa

Präsidentschaftswahlkampf in Südkorea: Diktatorentochter Park entschuldigt sich für ihren Vater

Die Tochter des südkoreanischen Diktators Park hat sich für die Menschenrechtsverletzungen unter der Herrschaft ihres Vaters entschuldigt. Doch während der 18 Jahre währenden Militärdiktatur sei auch nicht alles schlecht gewesen.

Die Tochter des ehemaligen südkoreanischen Machthabers Park Chung Hee und Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl, Park Geun Hye, hat sich bei den Opfern der Militärherrschaft ihres Vaters entschuldigt. „Ich denke, es ist ein unveränderbarer Wert der Demokratie, dass in der Politik der Zweck nicht die Mittel heiligen darf“, sagte sie in einer live übertragenen Rede im Hauptquartier ihrer konservativen Saenuri-Partei. Die 60-Jährige übermittelte „denjenigen, die während dieser Zeit gelitten haben und verletzt wurden, sowie deren Familien“ ihre „aufrichtige Entschuldigung“.

Park Chung Hee war 1961 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen und führte das Land bis zu seiner Ermordung durch seinen eigenen Geheimdienstchef 1979 mit eiserner Hand. Er legte zugleich den Grundstein für den wirtschaftlichen Aufstieg Südkoreas. Die Ära Park wird in dem Land äußerst kontrovers beurteilt. In ihrer Rede am Montag versuchte Park Geun Hye, beide Sichtweisen auf die Herrschaft ihres Vaters zu vereinen.

"Für meinen Vater waren das wirtschaftliche Wachstum und die nationale Sicherheit die wichtigsten Themen des Landes“, sagte sie. Hinter dem „brillanten Wachstum“ habe es jedoch „die Opfer von Arbeitern“ gegeben, „die unter einem repressiven Arbeitsumfeld gelitten“ hätten. „Hinter den Bemühungen um nationale Sicherheit zum Schutz vor Nordkorea gab es von staatlicher Seite begangene Menschenrechtsverletzungen“, räumte Park ein.
Die Politikerin will bei der Wahl im Dezember die erste Frau an der südkoreanischen Staatsspitze werden. Ihr Wahlkampf war bislang allerdings überschattet von Forderungen, sie möge ihre Haltung zur Herrschaft ihres Vaters klarstellen. Wegen missverständlicher Äußerungen dazu hatte sie ihren zunächst deutlichen Vorsprung vor ihren Kontrahenten zuletzt verloren. (afp)

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