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© Stadt Nuernberg, Presse- und Inf

Politik: Preisverleihung ohne Preisträger

Nürnberg - Der iranische Menschenrechtsanwalt Abdolfattah Soltani ist am Sonntag mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis geehrt worden – in Abwesenheit. Da die Behörden in Teheran dem 55-Jährigen am Freitag in letzter Sekunde die Ausreise verweigert hatten, nahm seine Frau Masoumeh Dehgan die Auszeichnung stellvertretend entgegen.

Nürnberg - Der iranische Menschenrechtsanwalt Abdolfattah Soltani ist am Sonntag mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis geehrt worden – in Abwesenheit. Da die Behörden in Teheran dem 55-Jährigen am Freitag in letzter Sekunde die Ausreise verweigert hatten, nahm seine Frau Masoumeh Dehgan die Auszeichnung stellvertretend entgegen.

In der Nacht auf Freitag hatten ihm nach Dehgans Angaben mehrere Männer am Teheraner Flughafen den erst jüngst ausgestellten Reisepass und die Ausreisegenehmigung wieder abgenommen. Dem Juristen wurde nach Informationen der Stadt Nürnberg ohne Angabe von Gründen mitgeteilt, dass er sich am 5. Oktober im Präsidialbüro einzufinden habe.

Der Preis wurde Soltani zugesprochen, da er als Anwalt politische Häftlinge im Iran verteidigt. Trotz willkürlicher Verhaftungen, mehrerer Gefängnisaufenthalte und zeitweiliger Berufsverbote klage er unerschrocken Menschenrechtsverletzungen der iranischen Behörden an. Er ist Mitglied des „Zentrums für Menschenrechtsverteidiger“, das seine Kollegin Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin von 2003, im Iran gegründet hat. In einer Telefonbotschaft wandte sich Soltani an die Besucher des Festakts im Opernsaal und dankte für den Preis. In der international besetzten Jury des Nürnberger Preises, der zum achten Mal verliehen wurde, sitzen unter anderem Ebadi und der israelische Künstler Dani Karavan. ddp

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