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Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte (rechts) und Gert Wilders.

© AFP/ Phil Nijhuis

Pressestimmen zur Niederlande-Wahl: "Wie ein Geschenk des Himmels"

Regierungschef Mark Rutte hat einen klaren Wahlsieg eingefahren. Rechtspopulist Geert Wilders schnitt überraschend schwach ab. So werten deutsche und internationale Medien das Ergebnis.

Deutsche und internationale Medien werten das schwache Abschneiden des Rechtspopulisten Geert Wilders bei den Wahlen in den Niederlande als Signal für das weitere Wahljahr in Europa. Ausgewählte Stimmen:

Deutschland

Faz.net“: „Mark Ruttes Kalkül ging auf. Der Ministerpräsident (Mark Rutte) war Hauptnutznießer der Eskalation mit Ankara über die Auftrittsverbote für türkische Minister.“

Bild.de: „Ganz simpel: Der konservativ-smarte Regierungschef hat die Wahl gewonnen, der Islam- und Europa-Hasser hat sie verloren. Gut gemacht, Holland! Deutschland, ganz Europa sollte Danke sagen - und es bitte, bitte nicht beim erleichtert Aufatmen belassen.“

Spiegel Online: „Schon die Wahl in Österreich hat gezeigt: es gibt keinen europäischen Dominoeffekt. Trotzdem hat Le Pen immer noch reelle Chancen, französische Präsidentin zu werden. (...) Aber: das Ergebnis von Den Haag ist schon ein Rückschlag für Le Pen. Hätte Wilders Platz Eins belegt, hätte sie argumentieren können, dass Rechtsaußen-Positionen salonfähig sind in Europa.“

Sueddeutsche.de: „Ein Wahlsieger Wilders oder wenigstens ein deutlich besseres Ergebnis für ihn hätte sie in der Überzeugung bestärkt, in Europa auf Siegeskurs zu sein.“

Welt.de über Rutte: „Der lange als glatt und brav unterschätzte 50-jährige Junggeselle hatte Erfolg mit seiner Strategie, die Themen von Wilders anzunehmen und in Fragen von Integration und Flüchtlingen einen harten Kurs zu fahren. Wie ein Geschenk des Himmels kam der heftige Streit mit der Türkei hinzu, in dem Rutte entschlossen und hart, aber auch staatsmännisch agierte. (...) Das niederländische Wahlergebnis wird dem liberalen Europa der Mitte Hoffnung machen.“

Italien

„La Repubblica“: „Die populistische Welle von Geert Wilders hat die Niederlande nicht überwältigt. (...). Ein Erfolg, den er (Rutte) auch dank seines unnachgiebigen Verhaltens in den vergangenen Tagen der Türkei und Erdogan gegenüber verbuchen konnte.“

„Corriere della Sera“ zu Wilders: „Er, „Mozart“, war ein Schreckgespenst, nicht der neue Donald Trump. (...) Die Straße zu den Wahlerdbeben in der EU wird sich nicht öffnen, dürfte sich nicht öffnen. (...) „Henk und Ingrid“, das von ihm erfundene typische holländische Paar, getrieben von angeblichen Vorteilen, die islamischen Migranten zugestanden werden (...), haben Wilders offenkundig die Gefolgschaft verwehrt.“

Frankreich

„Les Échos“: „Die zum Test für Europa gemachten Parlamentswahlen in den Niederlanden vom Mittwoch haben das Schlimmste verhindert. (...) Die Wähler haben anscheinend die Härte geschätzt, mit der ihr Ministerpräsident den Konflikt mit dem (türkischen) Präsidenten Erdogan geführt hat. Sie sind auch dem Willen ihres Regierungschefs gefolgt, die Spirale des Populismus in Europa aufzuhalten.“

„Le Figaro“: „Falls sie sich bestätigen, sind die Ergebnisse der Parlamentswahlen eine große Erleichterung für die traditionellen Parteien in Europa, insbesondere in Frankreich (...).“

Großbritannien

„The Telegraph“: „Mark Rutte verjagt die Herausforderung Geert Wilders, Niederlande weisen Rechtsaußen zurück.“

Spanien

„El País“: „In den Parlamentswahlen vom Mittwoch ist seine (Wilders) Partei der Freiheit zwar von 15 auf 20 Sitze angewachsen, aber sie hat ihr Ziel verfehlt. Somit ist Wilders nicht zum ersten Sieger in der Liga der europhoben Gruppen in Europa aufgestiegen, die auch über Spieler in Frankreich, Deutschland und Österreich verfügt.“

USA

„Washington Post“: „Das Ergebnis wurde von anderen Politkern innerhalb und außerhalb der Niederlande als schwerer Schlag gegen den fremdenfeindlichen Populismus begrüßt. (...) Die Abstimmung in der wohlhabenden Handelsnation wurde als Indikator für Frankreich und Deutschland gesehen, die in den kommenden Monaten wählen und ebenfalls von starken fremdenfeindlichen Stimmungen gebeutelt werden.“

„New York Times“: „Wähler, die in Rekordzahlen ihre Stimme abgegeben haben, haben dennoch rechte und Mitte-Rechts-Parteien belohnt, die Teile von seiner (Wilders) kompromisslosen Botschaft für sich vereinnahmt haben. Darunter auch die Partei des Ministerpräsidenten, Mark Rutte.“ (dpa)

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