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Politik: Priebkes Leiche jetzt bei der Luftwaffe Verwirrung in Italien um

verurteilten NS-Täter.

Rom/Berlin - Nach der abgebrochenen Totenmesse für den NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke will Italien dessen Leichnam nach Deutschland überstellen. „Wir wollen die Frage im Tagesverlauf lösen, es bestehen Kontakte nach Deutschland“, sagte der römische Präfekt Giuseppe Pecoraro am Mittwochvormittag. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte allerdings in Berlin, es gebe „bisher keine offizielle Anfrage der italienischen Behörden“.

Pecoraro hatte die Trauerfeier für Priebke am Sitz der erzkonservativen Piusbruderschaft in Albano Laziale am Dienstagabend kurz nach Beginn abgebrochen, weil sich Neonazis unter die Gäste gemischt hatten. In der Nacht wurde die Leiche zum Militärflughafen Pratica di Mare außerhalb Roms gebracht.

Rund 500 Anwohner hatten am Vortag heftig gegen die Trauerfeier in Albano Laziale protestiert. An dem Sitz der Piusbrüder versammelte sich auch rund ein Dutzend Rechtsextremisten. Priebke war am Freitag im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben. Er lebte dort im lockeren Hausarrest, nachdem er wegen seiner Beteiligung am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom 1944 verurteilt worden war. Damals waren 335 Menschen getötet worden. AFP

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