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Privatsphäre: SPD will "Datenhunger" der Wirtschaft zügeln

Die SPD will Auskünfte über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern nur noch in engen Grenzen erlauben. So sollen zum Beispiel Informationen über den Wohnort von Bürgern für Unternehmen künftig tabu sein.

Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, dringen die Sozialdemokraten in der Koalition darauf, dass Unternehmen nur noch ausnahmsweise Informationen von Auskunfteien nutzen dürfen. Damit gehen sie deutlich über den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Regulierung des so  genannten Scoring hinaus. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, sagte der Zeitung: "Wir müssen der Wirtschaft enge Grenzen für den geschäftlichen Umgang mit sensiblen Verbraucherdaten setzen." Der Entwurf der Bundesregierung zum Scoring greife zu kurz und sei für die SPD-Fraktion nicht zustimmungsfähig.

Nach den SPD-Plänen sollen Informationen zum Wohnort der Bürger für Unternehmen künftig tabu sein. "Die Gegend, in der ein Kunde wohnt, darf nicht entscheidend für einen Vertragsschluss sein", sagte Wiefelspütz.

Keine Informationen über Alter und Beruf für Handy-Anbieter

Auch Auskünfte über Alter und Beruf sowie andere Daten zur Prüfung der Bonität will die SPD strenger limitieren. "Diese Informationen sollen nur noch von Unternehmen genutzt werden, die ein kreditorisches Risiko eingehen", sagte Wiefelspütz. Arbeitgeber, Vermieter, Handy-Anbieter oder Kaufhausketten kämen also in der Regel nicht mehr zum Zuge.

Scoring ist ein mathematisches Verfahren, mit dem Auskunfteien wie die Schufa statistisch errechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Person zahlungsfähig ist. Banken, Versicherungen, Telefonanbieter und andere Unternehmen nutzen Scoring, um zu entscheiden, ob und zu welchen Konditionen sie einen Vertrag abschließen. (mfa/ddp)

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