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Politik: Profitables Geschäft mit Menschen

Das Geschäft mit der Zwangsarbeit boomt weltweit. Mindestens 12,3 Millionen Menschen arbeiten nach Erhebungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unter sklavenähnlichen Bedingungen .

Das Geschäft mit der Zwangsarbeit boomt weltweit. Mindestens 12,3 Millionen Menschen arbeiten nach Erhebungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unter sklavenähnlichen Bedingungen . Eng verknüpft damit ist der Menschenhandel: Auf 2,4 Millionen schätzt die ILO die Zahl der Opfer. Auch wenn das Problem in Afrika, Asien und Lateinamerika am größten ist – die Industrieländer sind nicht ausgenommen. Eine ILOStudie über Menschenhandel und Arbeitsausbeutung in Deutschland geht von 15000 Betroffenen in der Bundesrepublik aus. Eine Ausweitung von Menschenhandel und Zwangsarbeit infolge des umstrittenen Visa-Erlasses der Bundesregierung kann Norbert Cyrus, der Autor der Untersuchung, nicht erkennen. „Ich konnte nicht feststellen, dass es zu einer erhöhten Ausbeutung gekommen ist“, sagte er am Mittwoch in Berlin. Cyrus zeigte sich irritiert, dass das Thema ein solches Aufsehen erregt. Der Missbrauch der Besuchervisa sei seit Jahren bekannt.

Die inzwischen wieder schärfere Visavergabepraxis wird am Problem vermutlich wenig ändern. Das Geschäft mit Menschen bleibt profitabel . Die Gewinne werden auf 32 Milliarden US-Dollar weltweit geschätzt. Die Hälfte davon wird in den Industrieländern erzielt.

Notwendig ist nach Ansicht der ILO-Experten ein besserer Opferschutz . Es sei nötig, die Ermittlungsbehörden für das Phänomen Menschenhandel zu sensibilisieren – damit würden die Opfer ermutigt, bei der Polizei Anzeige gegen die Täter zu erstatten.oel

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