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Demonstration zur Unterstützung für den Volksaufstand in Libyen.

© Reuters

Protestaktion: Oppositionelle dringen in libysche Botschaft in Berlin ein

Eine Gruppe libyscher Oppositioneller ist am Montag in die Botschaft ihres Landes in Berlin eingedrungen. Sie warfen offenbar Bilder von Staatschef Gaddafi aus dem Gebäude. Die von der Botschaft alarmierte Polizei führte sechs Personen ab.

Sechs Männer konnten sich gegen 10:40 Uhr auf das Botschaftsgelände schmuggeln, als ein Botschaftsmitarbeiter jemanden einließ, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dapd sagte. Vier Libyer seien in das Gebäude eingedrungen und hätten Bilder von den Wänden gerissen.

Ob es sich um Porträts des libyschen Staatschefs Muammar al Gaddafi handelte, oder ob die Eindringlinge Mitglieder der libyschen Opposition waren, wollte der Polizeisprecher nicht kommentieren. Es wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung erstattet. "Gaddafi raus" und "Keine Angst, wir töten Gaddafi", riefen die Libyer auf Englisch, als sie zu den Polizeiautos gebracht wurden. Die sechs Männer wurden nach der Identitätsfeststellung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Gut eine Stunde nach der Aktion versammelten sich nach Polizeiangaben zudem 20 Menschen zu einer angemeldeten Demonstration vor der libyschen Botschaft, um gegen das Gaddafi-Regime zu demonstrieren.

Bereits in der vergangenen Woche hatten 40 Menschen vor der Botschaft protestiert. Am Rande dieser Demonstration verschafften sich zwei Männer unter einem Vorwand Zutritt zum Gelände und rissen zwei Nationalflaggen von Fahnenmasten herunter.

Die Polizei hat die Bewachung der libyschen Botschaft seit Beginn der Erhebung gegen Gaddafi nicht verstärkt. Der Schutz der diplomatischen Vertretung stehe in Berlin grundsätzlich auf hohem Niveau, sagte der Polizeisprecher zur Begründung. (dapd/rtr)

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