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Politik: Prozess im Fall Sgrena vertagt

Gericht verhandelt Todesschüsse auf einen italienischen Agenten im Irak

Rom - Zwei Jahre nach den tödlichen Schüssen auf den italienischen Geheimagenten Nicola Calipari im Irak zögert sich die juristische Aufklärung weiter hinaus: Der Prozess gegen den US-Soldaten Mario Lozano, der die Todesschüsse nach der Freilassung der Journalistin Giuliana Sgrena aus einer einmonatigen Geiselhaft im März 2005 abgefeuert haben soll, wurde am Dienstag auf den 14. Mai vertagt. Die Richter folgten Anträgen der Anwälte Lozanos und der Nebenklage. Lozano, der nicht vor Gericht erschien, soll auf das Auto geschossen haben, in dem Calipari die Journalistin zum Bagdader Flughafen begleitete. Der Geheimagent wurde durch einen Kopfschuss getötet, ein anderer italienischer Beamter und Sgrena wurden verletzt. Sgrenas Anwalt Alessandro Gamberini bat um die Verschiebung des Verfahrens, um sicherzustellen, dass das US-Verteidigungsministerium eine Benachrichtigung erhalten habe, in der dem Pentagon die moralische Verantwortung für den Vorfall gegeben wird. Lozanos Verteidiger Alberto Biffani bat um zusätzliche Zeit, um sich in den Fall einarbeiten zu können. Lozano hatte in einem Interview mit der „New York Post“ gesagt, das Auto mit Sgrena habe sich dem US-Kontrollpunkt zu schnell genähert. Sgrena warf Lozano am Dienstag im Bayerischen Rundfunk vor, nicht die Wahrheit zu sagen. „Er lügt, das stimmt nicht“, sagte sie. Zudem verwies sie auf den italienischen Untersuchungsbericht: „Sie haben bestätigt, dass die Höchstgeschwindigkeit des Autos bei 65 Kilometer pro Stunde lag, dann ist es langsamer geworden und hat gehalten.“ AFP

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