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Prozess: Ließ Militär Suu Kyis Besuch durch?

Die birmanische Oppositionspolitikerin ist angeklagt, weil sie einen Amerikaner während ihres Hausarrestes Unterschlupf gewährt haben soll. Nun steht der Verdacht im Raum, dass das Militär diesen "Verstoß" billigte.

Im Prozess gegen die birmanische Friedensnobelpreisträgerin Aung Sa Suu Kyi sollen am Montag die Schlussplädoyers gehalten werden. Dass nicht schon am Freitag ein Urteil gefällt werde, führten Polizeiquellen nach Informationen des Oppositionsmagazins „Mizzima“ auf die Aussage des Amerikaners Yettaw zurück. Er habe in nichtöffentlicher Sitzung berichtet, bei seinem ersten Besuch im November hätten ihm bewaffnete Sicherheitskräfte beim Verlassen des Hauses Fragen gestellt, ihn aber sonst in Ruhe gelassen. Als er im Mai wiedergekommen sei, habe er fünf Sicherheitskräfte getroffen. Sie hätten ein paar Steine nach ihm geworfen, sonst nichts. Das habe die Richter irritiert.

Das Gericht ließ nur einen von vier Zeugen der Verteidigung zu. Der Rechtsexperte Kyi Win sagte nach Angaben eines Sprechers von Suu Kyis NLD-Partei aus, sie habe nicht gegen Regeln verstoßen, denn ihr sei nur auferlegt worden, keinen Kontakt nach außen aufzunehmen. Das habe sie nicht getan. Der Vorwurf, sie habe gegen die Verfassung von 1974 verstoßen könne ebenfalls nicht gelten, da General Than Shwe diese selbst 1991 ausgesetzt habe. Vor dem Gefängnis demonstrierte ein Ex-Offizier, er wurde festgenommen. 

Richard Licht

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