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Politik: Prozession in Rom erinnert an Madrider Anschläge Spanierin übergibt dem Papst

am Kolosseum das Kreuz

Rom (dpa). Papst Johannes Paul II. hat zum Auftakt der Osterwache am Karsamstagabend in Rom die Osterkerze angezündet. Das 83jährige Oberhaupt der katholischen Kirche segnete das Feuer im Atrium des Petersdomes. Anschließend zog er mit dem Licht, das die Auferstehung Jesu von den Toten symbolisieren soll, in die mit tausenden Gläubigen vollbesetzte Basilika.

Schon am Vorabend hatten Zehntausende Menschen an der traditionellen Kreuzweg- Prozession des Papstes am Kolosseum teilgenommen, wo in der Römerzeit viele verfolgte Christen den Märtyrertod gestorben waren. Das 83-jährige Kirchenoberhaupt beobachtete die Prozession sitzend, hielt aber am Ende für einige Zeit das Kreuz selbst und erteilte den Schlusssegen. Zur Erinnerung an die Terroranschläge vom 11. März in Madrid übergab ihm ein Mädchen aus der spanischen Hauptstadt Madrid das Kreuz. Die Via Crucis im Schein tausender Fackeln sollte an den Leidensweg Jesu Christi vor seiner Kreuzigung erinnern.

Angesichts der Gefahr von Anschlägen islamischer Terroristen herrschte in Rom am Ostersamstag gespannte Ruhe. Vor dem Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten hat das italienische Innenministerium strengste Sicherheitsmaßnahmen verfügt. So wurden alle Abwasserkanäle rund um den Petersplatz nach Bomben durchsucht und die Kanaldeckel anschließend versiegelt. Bei der Auferstehungsmesse am Sonntag mit dem weltweit übertragenen Segen „Urbi et Orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“) werden Scharfschützen rund um dem Petersdom in Stellung gehen, um den Papst zu beschützen.

Tausende Polizeibeamte, viele von ihnen in Zivil oder als Priester verkleidet, werden sich am Ostersonntag unter die Hunderttausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz mischen. Über der italienischen Hauptstadt herrscht außerdem ein Flugverbot, sogar für Kleinflugzeuge.

Westliche Geheimdienste haben seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA wiederholt vor Attentaten in der Ewigen Stadt gewarnt, in der der Papst als Oberhaupt von weltweit mehr als einer Milliarde Katholiken seinen Sitz hat. Trotz Terrorangst und nasskaltem Wetter sind hunderttausende Pilger und Touristen über die Osterfeiertage nach Rom gereist.

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