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Putsch in Thailand: Verliert Thaksin seine Milliarden?

Die thailändischen Putschisten haben dem abgesetzten Regierungschef Thaksin Shinawatra mit der Beschlagnahmung seines milliardenschweren Vermögens gedroht.

Bangkok - Sollte der Ex-Ministerpräsident Gelder ins Ausland schaffen wollen, werde sein Vermögen mit richterlicher Genehmigung eingezogen, sagte einer der Chefs der neuen Kommission gegen Korruption (NCCC), Sawat Chotipanich. Die Militärjunta hatte am Vortag die Anti-Korruptions-Kommission eingesetzt. Nach dem unblutigen Umsturz am vergangenen Dienstag, bei dem Thaksin abgesetzt worden war, hatte die Militärjunta den Kampf gegen die Korruption zu ihrer Priorität erklärt.

Die Royal Thai Air Force und Thai Airways wiesen Berichte zurück, wonach Thaksin und seine Vertrauten beim Verlassen des Landes ungewöhnlich viel Gepäck mit sich führten und darin Gelder ins Ausland gebracht haben sollen. Die Gepäckmengen hätten das Übliche nicht überschritten, hieß es. Thaksin hatte Thailand am 9. September verlassen, als Gerüchte über den Putsch aufgekommen waren. Fünf Tage später folgten ihm 28 Regierungsbeamte in einem weiteren Flug.

Milliardenvermögen durch Telekommunikation

Thaksin, der sich zurzeit in London aufhält, hatte mit seiner Unternehmensgruppe Shin Corp ein Telekommunikationsimperium aufgebaut. Ende Januar wurde bekannt, dass seine Familie ihre Anteile an dem von ihm gegründeten Telekom-Konzern steuerfrei für rund 1,6 Milliarden Euro nach Singapur verkauft hatte. Auch sonst war die fünfjährige Amtszeit des heute 57-Jährigen von Korruptionsvorwürfen geprägt. Laut dem US-Magazin "Forbes" ist Thaksin mit einem Vermögen von rund 1,7 Milliarden Euro der viertreichste Thailänder. (tso/AFP)

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