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Quote in Aufsichtsräten: Unions-Frauen fordern Signal von FDP-Frauen

Post für alle weiblichen Abgeordneten der Liberalen - von ihren Kolleginnen in der CDU/CSU. Diese erhoffen von ihnen eine gemeinsame Initiative für mehr Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen.

Berlin - Die Frauen in der Union wollen den Druck auf den Koalitionspartner FDP erhöhen, bis zum Sommer Gesetzesänderungen zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen in der Wirtschaft auf den Weg zu bringen. In einem gemeinsamen Brief appellieren Familienministerin Kristina Schröder und die Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Bundestagsfraktion, Rita Pawelski (beide CDU), an alle weiblichen FDP-Abgeordneten, sich angesichts der deutlichen Unterrepräsentanz von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten für ein „gesetzgeberisches Signal“ einzusetzen. Dass es zu „praktischen und dauerhaften Fortschritten“ für Frauen kommen müsse, sei „evident“. Bisher sehen viele in der FDP jede gesetzliche Regelung allerdings mit großer Skepsis.

Die CDU-Abgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker mahnte, es sei „höchste Zeit“, diese Frage in der Koalition zu entscheiden. In vielen Unternehmen fänden 2013 Aufsichtsratswahlen statt. „Wir müssen den Unternehmen dringend sagen, woran sie sind, damit sie auch genügend Zeit haben, qualifizierte Kandidatinnen zu finden“, sagte sie. Wie weit eine gesetzliche Regelung zur Frauenförderung gehen soll, ist auch in den Reihen der Union umstritten. Während Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und die Gruppe der Frauen sich für eine feste Frauenquote starkmachen, lehnt Familienministerin Schröder diese ab. Eine „starre Quote“ werde es mit dieser Koalition nicht geben, bekräftigte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch. Schröder fordert stattdessen eine gesetzlich geregelte Selbstverpflichtung der Unternehmen – sie nennt dies „Flexi-Quote“.

Um die ging es auch bei einem Treffen der Unions- Frauen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am vergangenen Donnerstag. Merkel unterstütze Schröders Stufenplan, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Man könnte sagen, mit diesem Plan wird den Unternehmen noch einmal – vielleicht ein letztes Mal – eine Brücke gebaut“, fügte er hinzu. Der derzeitige Frauenanteil von drei Prozent in Vorständen und zehn Prozent in Aufsichtsräten sei zu gering. Cordula Eubel

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