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Politik: RAF-Nachfolger: Neue Terrorvereinigung gegründet

Ehemalige Mitglieder der RAF-Kommandoebene haben nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft 1999 eine neue Terrorvereinigung gebildet. Daran beteiligt seien die früheren RAF-Angehörigen Daniela Klette und Ernst Volker Staub, sagte eine Sprecherin der Behörde in Karlsruhe am Samstag.

Ehemalige Mitglieder der RAF-Kommandoebene haben nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft 1999 eine neue Terrorvereinigung gebildet. Daran beteiligt seien die früheren RAF-Angehörigen Daniela Klette und Ernst Volker Staub, sagte eine Sprecherin der Behörde in Karlsruhe am Samstag. Sie bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Klette und Staub stünden unter dringendem Tatverdacht, bei einem Raubüberfall in Duisburg vor zwei Jahren beteiligt gewesen zu sein. Das sei bei DNA-Tests ermittelt worden, sagte die Justizsprecherin.

Die spätestens im April 1999 gegründete neue Terrorgruppe bediene sich für ihre Aktionen der Logistik der alten Rote Armee Fraktion (RAF), darunter bis heute unentdeckter Waffendepots, schreibt der "Spiegel". Im Juli 1999 sollen die Täter beim Überfall auf einen Geldtransporter eine Million Mark erbeutet haben. Der Verdacht gründe sich auf Abriebspuren im Fluchtfahrzeug und auf Speichelreste in einer bei dem Raub verwendeten Gesichtsmaske, bestätigte die Justizsprecherin in Karlsruhe. Bei molekulargenetischen Tests sei erwiesen worden, dass diese zu Klette und Staub gehörten. Beide sollen seit 1990 der Kommandoebene der RAF angehört haben. Bei der Tat sollen noch zwei weitere unbekannte Männer beteiligt gewesen sein.

Gegen die beiden Verdächtigen erließ der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof bereits im November erweiterte Haftbefehle wegen Mitgliedschaft in der neuen terroristischen Vereinigung und schweren Raubes. Wie der "Spiegel" schreibt, hat die Bundesanwaltschaft erst nach längerer Prüfung die Frage bejaht, dass es sich um die Bildung einer neuen Gruppe handele. Auch die Möglichkeit, dass die Ex-Terroristen sich nur Geld beschaffen wollten, sei geprüft worden. Es sei jedoch eine "lebensfremde Annahme", dass sich Klette und Staub nun als "normale Schwerkriminelle ohne revolutionäres Ziel" verstünden, sagte die Sprecherin. Die RAF hatte sich im April 1998 aufgelöst.

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