zum Hauptinhalt
Castro

© AFP

Raketenschild: Castro wirft USA skrupelloses Machtgebaren vor

Als Reaktion auf den geplanten US-Raketenabwehrschild in Osteuropa erwägt Russland, Langstreckenbomber auf Kuba zu stationieren. US-Militärs sind empört. Nun meldet sich Kubas Ex-Präsident Fidel Castro zu Wort.

Fidel Castro hat sich in den Streit zwischen den USA und Russland um die mögliche Stationierung russischer Langstreckenbomber in Kuba eingeschaltet. Die Regierung in Havanna sei weder zu Erklärungen noch zu Entschuldigungen verpflichtet, schreibt der ehemalige kubanische Präsident in einem Artikel auf der Internetseite "Cubadebate". Damit verwahrte er sich gegen Kritik aus den USA.

Der Text ist die erste Reaktion der kubanischen Führung auf einen Bericht der russischen Zeitung "Iswestija" vom Montag. Demnach erwägt Moskau, als Reaktion auf die US-Raketenabwehrpläne in Osteuropa Kampfbomber nach Kuba zu verlegen. Fidel Castro lobt in seinem Artikel, dass sein Bruder und neuer Präsident Raúl in der Debatte bislang "würdevoll geschwiegen" habe. Er wirft den USA skrupelloses Machtgebaren vor. In diesen Zeiten seien "Nerven aus Stahl" nötig - und Kuba habe diese, schreibt Castro weiter.

Moskau muss mit "starker Ablehnung" rechnen

Die USA hatten gewarnt, mit einem russischen Stützpunkt auf Kuba würde eine "rote Linie" überschritten. Moskau müsse mit einer "starken Ablehnung" aus Washington rechnen, sagte der designierte Chef der US-Luftwaffe, Norman Schwartz.

Kuba hatte bereits vor knapp einem halben Jahrhundert im Zentrum einer Krise zwischen Moskau und Washington gestanden. Die als Kubakrise bekannte diplomatische Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion hatte die Welt 1962 an den Rande eines Krieges geführt. Sie hatte sich an der Stationierung russischer Atomwaffen in Kuba entzündet. Moskau gab damals dem Druck aus Washington nach und verzichtete auf die Stationierung. (sf/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false