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Rauchverbot: Für Raucher wird die Luft immer dünner

Rauchverbot startet am 1. August: In Baden-Württemberg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wird das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen und zum Teil in der Gastronomie nicht mehr erlaubt sein. Nun fordert das Gesundheitsministerium bundesweit gültige Verbote.

Zum Start des Rauchverbots in drei Ländern fordert das Gesundheitsministerium einheitliche Regeln für die gesamte Republik. „Am Ende aller Bemühungen und gesetzlichen Regelungen muss stehen, dass wir in Deutschland eine möglichst einheitliche Regelung haben“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD). Baden-Württemberg und Niedersachsen verbieten vom 1. August an das Rauchen in Gaststätten, Krankenhäusern, Schulen und Landesbehörden. In Mecklenburg-Vorpommern gilt das Verbot zunächst für Kliniken, Schulen und Behörden, in der Gastronomie soll es 2008 in Kraft treten.

In den drei Bundesländern darf in den genannten Bereichen künftig nur in abgetrennten Räumen geraucht werden. Auch in anderen Ländern müssen sich Raucher zum Jahreswechsel auf strengere Regeln einstellen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergab. In einer Forsa-Umfrage für den Fernsehsender RTL stimmte mehr als die Hälfte der Befragten dafür, das Rauchverbot konsequent durchzusetzen. 55 Prozent plädierten für Kontrollen und Bußgelder. 83 Prozent der Raucher sind entschlossen, die Verbote zu akzeptieren.

Die frühere Drogenbeauftragte Caspers-Merk konterte Kritik an den Anti-Raucher-Maßnahmen mit dem Hinweis, dass der Gesetzgeber sehrwohl Regelungen zum Gesundheits- und Arbeitsschutz erlassen könne. Sie verwies dabei auf die Gefahr des Passivrauchens, das jährlich bei 3000 bis 4000 Bundesbürgern zum Tode führe. „Diese Zahl wollen wir in Zukunft deutlich nach unten senken.“ Als sehr gering schätzt Caspers- Merk die Möglichkeit ein, dass aus Kneipen „Privatclubs“ entstehen könnten, in denen Rauchen erlaubt sei. In Irland etwa habe es trotz der Kneipenkultur kaum Verlagerungen von Pubs zu Privatclubs gegeben.

Auch Wasserpfeifenbars fallen in einigen Ländern unter das Rauchverbot. Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein wollen das Rauchen dort verbieten. Nordrhein-Westfalen will diese Bars möglicherweise als „private Raucherclubs“ einstufen – dann wäre das Rauchen erlaubt.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), warnte vor gesundheitlichen Risiken beim Rauchen von Wasserpfeifen. „Das wird von Jugendlichen extrem unterschätzt“, sagte sie in Berlin. Wasserpfeifen seien mindestens genauso schädlich wie Zigaretten.

Bei Verstößen gegen das Rauchverbot drohen Bußgelder. In Sachsen sollen es bis zu 5000 Euro sein. Dort darf voraussichtlich von 2008 an in Gaststätten, Schulen und Landesbehörden grundsätzlich nicht mehr geraucht werden. In Mecklenburg-Vorpommern drohen Gastwirten und anderen Hausherren bei Verstößen bis zu 10.000 Euro Strafe. (mit dpa)

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