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Reaktion auf Wilders Film: Blogger produziert Anti-Christen-Film

Der Saudi Raid al-Saed reagiert mit einer ironischen Imitation auf Geert Wilders Anti-Islam-Film. Der Blogger verdeutlicht damit wie einfach Vorurteile hervorgerufen werden können.

Ein Blogger aus Saudi-Arabien hat im Internet einen ironischen Kurzfilm gegen das Christentum veröffentlicht, in dem er den Stil des Anti-Islam-Filmes "Fitna" des Niederländers Geert Wilders imitiert. Einer Reporterin der saudischen Zeitung "Arab News" (Donnerstag) sagte der Internet-Autor Raid al-Saed (33), er habe den Film produziert, um zu zeigen, dass es einfach sei, Vorurteile und Hass zu erzeugen, wenn man - wie der Rechtspopulist Wilders - willkürlich Zitate aus einem heiligen Buch mit Bildern von Gewalt illustriere. In Al-Saeds Film sind außer Bibel-Zitaten auch fundamentalistische Christen zu sehen, die das Leiden von Jesus Christus am Kreuz nachstellen sowie Bilder aus einer Dokumentation über das Massaker an bosnischen Muslimen im bosnischen Srebrenica im Jahr 1995.

Die Zeitung "Gulf News" berichtete, der Föderationsrat (Parlament) der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) habe die Veröffentlichung von "Fitna" (Spaltung) im Internet verurteilt. In einer Erklärung des Rates heißt es den Angaben zufolge, alle blasphemischen Angriffe auf den Islam und den Propheten Mohammed seien abzulehnen. Die niederländische Regierung solle Wilders verklagen.

Koptische Christen erheben Anklage

Der libanesische Geistliche Scheich Mohammed Hussein Fadlallah forderte Wilders zum Dialog auf. Der schiitische Religionsführer warf Wilders vor, Vorwürfe zu erheben, ohne den Islam verstanden oder den Koran gelesen zu haben.

In der oberägyptischen Stadt Luxor erklärte der Vorsitzende einer Vereinigung koptischer Christen, er habe bei einem Gericht in Kairo Klage wegen der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen eingereicht. Die Klage richte sich gegen den dänischen Botschafter in Kairo als Repräsentanten seines Staates, sagte Ajub Fuad Mansur. Er erklärte, als ägyptischer Christ und Geschäftsmann habe er durch die Veröffentlichung der Karikaturen in dänischen Zeitungen Schaden erlitten, da die Zeichnungen "zu einer Spaltung zwischen den Muslimen und den Christen führen". (thu/dpa)

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