zum Hauptinhalt
Muslime beten in einer Moschee in Jersey City (New Jersey). Die Forderung des Republikaner-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, Muslimen die Einreise in die USA zu verwehren, ist in allen politischen Lagern auf Ablehnung gestoßen.

© Jewel Samad/AFP

Reaktionen auf Donald Trump: "Trump ist komplett verwirrt"

Die Forderung des republikanische Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump nach einem kompletten Einreiseverbot für Muslime regt das politische Amerika auf. Hier einige Stimmen.

Vieles ist man von ihm schon gewohnt - Provokation ist Programm für Donald Trump. Auch mit seiner jüngsten Forderung, Muslime mit einem kompletten Einreiseverbot in die USA zu belegen, löste der republikanische Präsidentschaftsbewerber heftige Reaktionen in allen politischen Lagern aus.

Trump begründete seine radikale Forderung am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung mit einer Umfrage. Darin habe eine große Zahl der befragten Muslime Gewalt gegen Amerikaner in den USA bejaht, weil sie Teil des globalen Dschihad (Heiliger Krieg) sei. Die Umfrage sei im Frühsommer 2015 unter 600 Menschen gemacht worden. Die Repräsentanten des Landes müssten nun klären, was eigentlich los sei, erklärte Trump. „Wir müssen herausfinden, woher all dieser Hass kommt.“

Das Weiße Haus erklärte, Trumps Forderung sei vollkommen konträr zu den Werten der USA.

Ben Rhodes, stellvertretender nationaler Sicherheitsberater des Präsidenten, sagte CNN: „Wir haben die Anerkennung der Religionsfreiheit in unserer Verfassung.“

Amerikanische Muslimvertreter sagten, Trump klinge wie der Anführer eines Lynchmobs.

Selbst die republikanische Mitbewerber rückten mit zum Teil harschen Worten von Trumps Statement ab. Es gab von keinem Kandidaten Zustimmung.

Ted Cruz (Senator, Texas): „Das ist nicht meine Politik.“

Marco Rubio (Senator, Florida): „Ich stimme Donald Trumps Vorschlag nicht zu. Seine Art, haarsträubende und beleidigende Statements abzugeben, wird die Amerikaner nicht zusammenbringen.“

Ben Carson (ehemaliger Chirurg): „Jeder, der unser Land besucht, sollte währenddessen registriert und beobachtet werden. Wir dürfen aber nicht dafür stimmen, jemanden wegen seiner Religion zu selektieren.“

Jeb Bush (Ex-Gouverneur, Florida): „Trump ist komplett verwirrt. Seine ,politischen' Versprechen sind unglaubwürdig.“

Carly Fiorina (frühere CEO Hewlett Packard) zu NBC: „Eine gefährliche Überreaktion. Trump spielt immer mit den schlimmsten Instinkten und Ängsten.“

Lindsey Graham (Senator, South-Carolina) auf Twitter: „Jeder republikanische Bewerber muss das einzig Richtige tun und Trumps Statement verdammen.“

John Kasich (Gouverneur, Ohio) auf Twitter: „Das offenbart einmal mehr die skandalöse Spaltung, die jeden seiner (Trumps) Atemzüge kennzeichnet.“

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton auf Twitter: „Skandalös, verwerflich, spalterisch. Trump, Du begreifst es nicht.“

Mitbewerber Bernie Sanders twitterte: „Die USA sind ein starkes Land, in dem wir zusammenstehen. Wir sind schwach, wenn wir Rassismus und Fremdenfeindlichkeit erlauben, uns zu teilen.“

Mitbewerber Martin O'Malley auf Twitter: „Donald Trump beseitigt alle Zweifel - er kandidiert als ein faschistischer Demagoge.“

Jeden Tag reist nach Angaben des US-Grenzschutzes fast eine Million Menschen in die USA ein. Schon angesichts dieser Zahlen ist Trumps Forderung nicht realistisch.
Mit extremen Äußerungen hat Trump schon oft für wütenden Protest gesorgt. Auf die guten Umfragewerte des Unternehmers hatte das bisher keinen Einfluss. Das republikanische Bewerberfeld führt Trump insgesamt klar an. Allerdings wurden am Montag Umfragen bekannt, nach denen Trump im wichtigen Vorwahlstaat Iowa seine Spitzenposition erstmals an den texanischen Senator Ted Cruz abtreten musste. (Tsp/dpa)

Zur Startseite