zum Hauptinhalt

Politik: Reaktor in Nordkorea wieder in Betrieb? Anlage arbeitet womöglich

für Pjöngjangs Waffenprogramm

Seoul/Washington (dpa). Nordkorea hat nach USMedienberichten seinen umstrittenen Atomreaktor in Yongbyon wieder angefahren. Das amerikanische Außenministerium bestätigte diese Information zunächst nicht. Sollte der Reaktor wieder am Netz sein, sei dies „ein weiterer Schritt in einer Serie provokativer Gesten Nordkoreas“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Nordkoreas Ankündigung, seine Atomanlagen zur Stromerzeugung wieder anfahren zu wollen, hatte im Dezember international große Besorgnis ausgelöst. Es besteht der Verdacht, die Anlagen sowjetischer Bauart könnten dem nordkoreanischen Atomwaffenprogramm dienen. Für die Gewinnung bedeutsamer Strommengen ist der Fünf-Megawatt- Versuchsreaktor in Yongbyon nach Ansicht südkoreanischer und US-Experten zu klein. Der Reaktortyp kann aber kernwaffentaugliches Plutonium produzieren. Im Atomzentrum in Yongbyon lagern außerdem 8000 abgebrannte Brennstäbe, aus denen nach Ansicht von Experten innerhalb kurzer Zeit Plutonium für bis zu sechs Atombomben gewonnen werden könnte.

Er könne die Berichte bisher nicht bestätigen, sagte der neue südkoreanische Ministerpräsident Goh Kun am Donnerstag in Seoul. „Nordkoreas Atomprogramm stellt eine ernsthafte Bedrohung des Weltfriedens dar“, so Goh kurz nach seinem Amtsantritt. Es sei eine vorrangige Aufgabe der Regierung, die nordkoreanische Nuklearfrage in enger Zusammenarbeit mit den USA zu lösen.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false