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Politik: Realos für Özdemir als Parteichef

Berlin - Bei den Grünen verschärft sich die Konkurrenz um die Nachfolge von Reinhard Bütikofer als Parteichef. Profilierte jüngere Realpolitiker der Partei haben sich nun darauf geeinigt, den Europaabgeordneten Cem Özdemir bei einer Kandidatur zu unterstützen.

Berlin - Bei den Grünen verschärft sich die Konkurrenz um die Nachfolge von Reinhard Bütikofer als Parteichef. Profilierte jüngere Realpolitiker der Partei haben sich nun darauf geeinigt, den Europaabgeordneten Cem Özdemir bei einer Kandidatur zu unterstützen. „Er ist der ideale Kandidat“, sagte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer dem Tagesspiegel. Laut Palmer stehen auch die sächsische Fraktionschefin Antje Hermenau, ihr hessischer Kollege Tarek Al-Wazir sowie die Hamburger Senatorin und Landesparteichefin Anja Hajduk hinter der Kandidatur des 42-jährigen Özdemir. Die Chefin der Bundestagsfraktion, Renate Künast, hatte am Sonntag erklärt, dass sie den Berliner Fraktionschef Volker Ratzmann unterstützt.

Özdemir habe „eine sehr, sehr breite politische Erfahrung“, die sich keineswegs auf das Feld der Integrationspolitik beschränke, sagte Palmer: „Er ist eine unglaublich starke rhetorische Begabung und er hat Charisma.“ Zu möglichen Vorbehalten gegen Özdemir wegen der Bonusmeilen-Affäre meinte Palmer: „Er hat mehr dafür bezahlt als alle anderen. Die Sache ist Geschichte.“

Der Realpolitiker Bütikofer hatte im März bekannt gegeben, dass er nicht wieder kandidieren will. Claudia Roth, die Vertreterin der Parteilinken, tritt wieder an. Eine Entscheidung der Realpolitiker über ihren Kandidaten wird in knapp drei Wochen erwartet. Palmer sprach sich auch dafür aus, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ins Wahlkampf-Spitzenteam aufzunehmen. hmt

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