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Politik: Rechtsextremismus: Dutzende Festnahmen - Versammlungen zum Heß-Todestag

Bei Aktionen zum 13. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß hat die Polizei in der Nacht zum Freitag im gesamten Bundesgebiet erneut zahlreiche Rechtsextreme festgenommen.

Bei Aktionen zum 13. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß hat die Polizei in der Nacht zum Freitag im gesamten Bundesgebiet erneut zahlreiche Rechtsextreme festgenommen. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich Neonazis zu verschiedenen Aufmärschen. In Rostock und Umgebung wurden mehrere hundert Handzettel verteilt, auf denen Heß als Märtyrer verherrlicht wird. In Eisenach nahm die Polizei bei verschiedenen Vorfällen insgesamt neun Rechtsradikale fest.

Im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt versammelten sich 42 Neonazis zu einem Marsch, skandierten rechtsradikale Parolen und zeigten Transparente zum Tod von Heß. Die Polizei nahm alle 42 Teilnehmer der unangemeldeten Demonstration vorläufig fest und stellte umfangreiches Propagandamaterial sicher. Im mecklenburg-vorpommerschen Güstrow rotteten sich knapp 30 Rechtsradikale zu einem Fackelzug zusammen, der sich nach Eintreffen der Polizei wieder auflöste.

In Eisenach nahm die Polizei drei Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren vorläufig fest, die am Straßenrand saßen und beim Vorbeifahren der Autos den Hitler-Gruß zeigten. Die sechs anderen jungen Männer wurden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet festgenommen, weil sie den Hitler-Gruß zeigten, T-Shirts mit Nazi-Symbolen trugen oder Musik mit rechtsradikalem Inhalt spielten. Auch in Arnstadt wurden vier Männer im Alter von 19 bis 23 Jahren wegen des Abspielens rechtsradikaler Musik festgenommen. Für vier Rechtsextreme, die bereits am Donnerstag in Gotha wegen des Verbreitens von Flugblättern und Aufklebern zum Heß-Todestag festgenommen worden waren, wurde ein Unterbindungsgewahrsam ausgesprochen. Sie sollen erst am Montag wieder auf freien Fuß kommen. In Berlin und Hamburg haben die Verwaltungsgerichte für Samstag geplante Demonstrationen zum Heß-Todestag verboten. Heß war 1946 in Nürnberg wegen Verbrechen gegen den Frieden zu lebenslanger Haft verurteilt worden und erhängte sich 1987 in der Haft.

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