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Politik: Rechtsextremismus: Gewalttäter nach fremdenfeindlichen Überfällen in Leipzig und Eisenach in U-Haft - Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Nach dem fremdenfeindlichen Überfall auf einen Inder in Leipzig hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die drei mutmaßlichen Täter erhoben. Oberstaatsanwalt Norbert Röger sagte am Montag, den Angeschuldigten werde gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Nach dem fremdenfeindlichen Überfall auf einen Inder in Leipzig hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die drei mutmaßlichen Täter erhoben. Oberstaatsanwalt Norbert Röger sagte am Montag, den Angeschuldigten werde gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Tatverdächtigen sollen am Pfingstmontag ihren Rottweiler auf den 28-jährigen Forscher aus Indien gehetzt haben. Dabei handelten sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus fremdenfeindlichen und rassistischen Motiven. Der Inder erlitt eine zwei Zentimeter tiefe Biss-Verletzung am Arm. Der mutmaßliche Haupttäter ist in Untersuchungshaft.

Nach den Angriffen gegen zwei Afrikaner im thüringischen Eisenach hat das Amtsgericht der Stadt Haftbefehl gegen drei 19-jährige Rechtsextreme erlassen. Wie das thüringische Justizministerium am Montag in Erfurt mitteilte, wurde außerdem gegen einen 17-jährigen Jugendlichen die einstweilige Unterbringung in einem Heim angeordnet. Den Beschuldigten wird gefährliche Körperverletzung und Volksverhetzung vorgeworfen. Sie sollen am Sonnabend in Eisenach die beiden Asylbewerber misshandelt und beleidigt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte in zwei bis vier Wochen Anklage erhoben werden.

Auch in München hat es offenbar einen Zwischenfall mit Skinheads gegeben. Wie die Polizei mitteilte, soll eine Gruppe von mehr als zehn Gewalttätern in der Nacht zum Sonntag einen bisher unbekannten Mann mit asiatischem Aussehen bedroht und möglicherweise angegriffen haben. Da der Mann bisher nicht aufzufinden war, sei noch unklar, ob es zu körperlichen Übergriffen oder gar Verletzungen gekommen sei.

Die bundesweite Großfahndung nach dem rechtsextremistischen Gewalttäter Gunnar Doege ist bisher ergebnislos geblieben. Möglicherweise ist er bei Rechten untergetaucht. Der 24-jährige soll am vergangenen Montag zusammen mit drei Jugendlichen in Ahlbeck auf Usedom einen Obdachlosen zu Tode getreten haben. Die Suche werde intensiv fortgesetzt, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Anklam.

Der Deutsche Richterbund hat sich gegen Vorwürfe verwahrt, rechte Gewalttäter würden nicht hart und schnell genug bestraft. "Die Verfahren in der letzten Zeit zeigen, dass die Strafen kräftig sind", sagte der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes (DRB), Rainer Voss, am Montag.

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