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Politik: Rechtsextremismus: Kochs doppelte Botschaften (Kommentar)

Wenn Roland Koch etwas sagt, kann das manchmal auch das Gegenteil bedeuten. Koch hat unlängst scharf den Rechtsextremismus verurteilt - und hinzugefügt, dass die CDU auch den rechten Rand integrieren muss und für Moscheen in Deutschland kein Platz ist.

Wenn Roland Koch etwas sagt, kann das manchmal auch das Gegenteil bedeuten. Koch hat unlängst scharf den Rechtsextremismus verurteilt - und hinzugefügt, dass die CDU auch den rechten Rand integrieren muss und für Moscheen in Deutschland kein Platz ist. Sind die Moscheen schuld am Rassismus? So hat Koch es gewiss nicht gemeint. Aber verstehen können manche das schon so. Kürzlich hat Koch Regierung und Medien vorgeworfen, dass sie den Rechtsextremismus dramatisieren. Sind also SPD und Grüne, aus Parteiegoismus, und skandalfixierte Medien schuld daran, dass so viel über rechte Gewalt geredet wird - und nicht die rechten Gewalttäter? So hat es Koch natürlich nicht gemeint. Aber verstehen können es manche schon so. Das ist die Botschaft inder Botschaft. Damit stellt sich Koch in die Tradition des rechten CDU-Flügels, in die Tradition von Dregger & Co., die die Union rhetorisch gelegentlich nach ganz weit rechts öffneten. Jürgen Rüttgers hat sich nun vorsichtig von Koch distanziert. Das weckt eine Hoffnung: dass die ganze Union, und nicht nur Süssmuth und Friedmann, diese Debatte führt. Um doppelte Botschaften und zivilisatorische Standards. Schade, dass die Union sich das nicht trauen wird.

sr

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