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Politik: Rechtsextremismus: Neu gezählt

Die Zahl der offiziell anerkannten Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung ist gestiegen - von 36 auf 37. Laut Bundesinnenministerium wird nun auch ein Obdachloser mitgezählt, den zwei Skinheads im September 2000 in Schleswig zu Tode geprügelt haben.

Von Frank Jansen

Die Zahl der offiziell anerkannten Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung ist gestiegen - von 36 auf 37. Laut Bundesinnenministerium wird nun auch ein Obdachloser mitgezählt, den zwei Skinheads im September 2000 in Schleswig zu Tode geprügelt haben. Die Täter müssen sich seit dem 13. März vor dem Landgericht Flensburg verantworten, die Anklage lautet auf Totschlag. Ein Urteil sei nicht in Sicht, hieß es beim Landgericht. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein hat den Fall dennoch als vollendetes Tötungsverbrechen mit rechtsextremistischer Motivation gemeldet. Mit dem 37. Toten bleibt die offizielle Statistik weiterhin deutlich hinter der Liste zurück, die Tagesspiegel und "Frankfurter Rundschau" im September 2000 veröffentlicht hatten. Darin waren 93 Todesopfer rechter Gewalt aufgezählt. Der Obdachlose aus Schleswig war nicht aufgeführt - er starb am selben Tag, an dem die Liste der Zeitungen erschien.

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