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Bangkok

© dpa

Regierungskrise: 3000 Passagiere sitzen in Bangkok fest

Auf dem seit Dienstagmorgen blockierten Flughafen in Bangkok sitzen 3000 Menschen fest. Die Regierungsgegner wollen mit der Besetzung die Rückkehr des Präsidenten Somchai Wongsawat vom APEC-Gipfel aus Peru verhindern.

Nach der Blockade des Flughafens von Bangkok durch Regierungsgegner sitzen dort mehrere Tausend Reisende fest. Seit der Schließung des Flughafens am frühen Morgen seien 78 Flüge gestrichen worden, sagte der Chef des Flughafens am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Ich wurde von Thai Airways informiert, dass im Moment 3000 Passagiere festsitzen", fügte Saereerat Prasutanont hinzu.

Seinen Informationen zufolge verweigerten die Regierungsgegner, die das Flughafengebäude kontrollieren, den Dialog mit den Behörden. Sie wollten einzig mit Ministerpräsident Somchai Wongsawat verhandeln. Als eine der letzten konnte die Lufthansa-Maschine nach Frankfurt den Flughafen am Dienstagabend noch verlassen.

Anschlag auf Blockierer

Die Situation am internationalen Flughafen war in der Nacht eskaliert, Regierungsgegner stürmten das Gebäude. Auch am Mittwoch blieb die Lage äußerst gespannt. Nach Angaben der Rettungskräfte kam es am Morgen am Flughafen zu einer Explosion. Zwei lokale Fernsehsender berichteten, dass eine Granate in die Regierungsgegner geflogen sei. Dabei habe es drei Verletzte gegeben. Die Polizei griff nicht ein.

Mit der Blockade des internationalen Flughafens wollen die Demonstranten die für Mittwoch geplante Rückkehr des umstrittenen Ministerpräsidenten Somchai Wongsawat verhindern, der vom APEC-Gipfel in Peru zurück in Thailand erwartet wird.

Polizei machtlos gegen Demonstranten

Die innenpolitische Krise in Thailand hat sich mit der Blockade des Flughafens weiter zugespitzt. "Wir haben gesiegt", jubelte Oppositionsführer Chamlong Srimuang. Sein außerparlamentarisches Bündnis PAD versucht seit Wochen, Ministerpräsident Somchai zum Rücktritt zu zwingen. Schon während des Tages hatten Tausende die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Suvarnabhumi blockiert. Sicherheitskräfte stellten sich ihnen entgegen. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Demonstranten vom Flughafengelände und von der Startbahn fernzuhalten.

Das Oppositionsbündnis PAD wirft Regierungschefs Somchai vor, nur eine Marionette seines Schwagers, des vor zwei Jahren gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra, zu sein. Der frühere Ministerpräsident war wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung wurden bereits mehrere Menschen getötet. (jr/AFP)

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