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Politik: Reise zum Rhein

Benedikt XVI. wird im August beim Weltjugendtag in Köln erwartet

Rom - Vor seiner Abreise hatte der Kölner Kardinal Joachim Meisner noch gescherzt: „Ich werde im Konklave nur den wählen, der mir zusagt: Ich komme nach Köln.“ Nun ist der Handel perfekt, Papst Benedikt XVI. wird im August Köln besuchen. Bereits gut eine Stunde nach Ende des Konklaves, beim Abendessen aller Kardinäle mit dem neuen Papst im Speisesaal des vatikanischen Gästehauses St. Martha, und noch vor der offiziellen Ankündigung am Mittwoch hat Joseph Ratzinger ihm seine Zusage für die Reise nach Köln gegeben, berichtete Meisner – und sprach vom „Weltjugendtag der zwei Päpste“. Der verstorbene Johannes Paul II. habe an den Rhein eingeladen, sein Nachfolger Benedikt XVI. führt die Reise nun aus. Vom 16. bis 21. August werden in Köln insgesamt 800000 Jugendliche aus aller Welt erwartet.

Nach der Amtseinführung des katholischen Oberhauptes am Sonntag wollen sich die Kölner Veranstalter nach Rom aufmachen, um das Programm mit Ratzinger und dem Päpstlichen Laienrat zu besprechen. Wie der langjährige Präfekt der Glaubenskongregation bei den jungen Menschen ankommen wird, ist ungewiss. In den ersten Äußerungen schwingen bereits leise Zweifel mit. Der Papst könne als Deutscher auch Franzosen, Italiener und Lateinamerikaner gleichermaßen begeistern, sagte der Sprecher des Weltjugendtages (WJT), Michael Kopp, dem Tagesspiegel. Und er glaube, „dass sich dann auch deutsche Jugendliche mitreißen lassen.“

Nach Auskunft der Organisatoren ist die Zahl die Anmeldungen nach dem Tod von Johannes Paul II. bislang nicht gesunken. Bislang wollen 230000 Jugendliche kommen, nur junge Polen hielten sich zuletzt etwas zurück. Die Erzdiözese kalkuliert mit etwa 400000 Dauerteilnehmern sowie allein 800000 Besuchern beim Schlussgottesdienst am 21. August auf dem Marienfeld bei Frechen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir es auch mit dem neuen Papst auf diese Zahlen bringen“, sagt Kopp. Nach seinen Worten steht fest, dass Benedikt XVI. am Donnerstag, den 18. August, in Köln mit einer Willkommensfeier begrüßt wird. Am Samstag feiert er einen Abendgottesdienst sowie am Sonntag den Abschlussgottesdienst mit den Besuchern. Darüber hinaus sind „zahlreiche Gespräche mit Jugendlichen in kleinem Kreis geplant“, sagte WJT-Generalsekretär Heiner Koch. Der Papst suche vermehrt den Kontakt zur Jugend, „wir sollen wieder Volldampf fahren“, sagte Koch und kündigte eine Reihe von Treffen mit Politikern in Deutschland an. Man werde Benedikt XVI. „viel exzessiver einplanen“ als seinen Vorgänger Johannes Paul II., versicherte Kardinal Meisner.

Die Weltjugendtage waren 1984 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen worden. Seither haben 19 Treffen stattgefunden, die meisten in Rom. Die letzten großen Weltjugendtage außerhalb der Ewigen Stadt waren 1995 in Manila, 1997 in Paris und 2002 im kanadischen Toronto.

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