zum Hauptinhalt

Rekordtief: Deutsche melden sich immer seltener krank

Noch nie waren die Krankenversicherten in Deutschland so selten krank gemeldet wie im vergangenen Jahr. Seit Beginn der 90er Jahre hat sich der Krankenstand sogar halbiert. Nur psychische Krankheiten nehmen zu.

Berlin - Mit 12,7 Kalendertagen seien die Fehlzeiten auf den niedrigsten Wert seit Statistikbeginn 1976 gefallen, berichtete der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) am Dienstag in Berlin. Der ohnehin niedrige Krankenstand in den Unternehmen ging 2005 noch einmal von 3,6 auf 3,5 Prozent zurück.

Zwei Drittel der Beschäftigten fehlten nie oder höchstens eine Woche. 44 Prozent der Beschäftigten waren 2005 nicht einen einzigen Tag krankgeschrieben, wie der BKK Verband berichtete. Anfang der 90er Jahre waren die Beschäftigten noch durchschnittlich doppelt so lange krankgemeldet.

Bei allen Krankheitsarten halbierte sich der Krankenstand seit Beginn der 90er. Nur psychische Krankheiten nahmen zu. Ihr Anteil hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Mit 26 Prozent der Krankentage gingen jedoch die meisten Fehlzeiten weiterhin auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurück.

Die Bundesregierung schätzt auf Grund anderer statistischer Methoden den Krankenstand 2005 sogar auf nur 3,3 Prozent nach 3,4 Prozent im Vorjahr. «Der niedrige Krankenstand führt zu einer deutlichen Entlastung der Arbeitgeber durch sinkende Lohnnebenkosten», betonte das Ministerium. Die Verminderung der Kosten für Lohnfortzahlung um rund eine Milliarde Euro im Jahr 2004 dürfte sich im Jahr 2005 auf geringerem Niveau fortgesetzt haben. (tso/dpa)

Zur Startseite