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Religion: Deutsche Familie bittet USA um Asyl

Diesen Fall hat es noch nie gegeben: Amerika muss über einen Asylantrag einer deutschen Familie entscheiden, die sich in ihrer Heimat politisch verfolgt fühlt.

Anders als in Amerika herrscht in Deutschland Schulpflicht. Und genau das ist der springende Punkt. Weil der strenggläubige Familienvater Uwe Romeike (37) nicht länger mit dem Unterricht seiner Kinder einverstanden war, ließ er sie im Jahr 2006 zu Hause und unterrichtete sie  einen Monat lang selbst. Doch dann kam die Polizei und brachte die drei schulpflichtigen Kinder trotz Gegenwehr zurück zum öffentlichen Unterricht in der Grundschule. Einen anschließenden Prozess verlor der Vater von insgesamt fünf Kindern im Alter von drei bis elf Jahren.

Als der Rechtsanwalt Michael Donnelly von der "Home School Legal Defense Association" im fernen Amerika von der Geschichte hörte, meldete er sich bei Romeike und bot Hilfe an. Der Verein unterstützt "Homeschooling", also den Hausunterricht. Ihm zufolge werden 1,5 Millionen Schüler in den Vereinigten Staaten zu Hause unterrichtet. Nun warten Uwe Romeike und seine Frau Hannelore, beide Angehörige der evangelikalen Freikirche, in Morristown, Tennessee, auf die Entscheidung. Der gelernte Musiklehrer hat seinen Asylantrag damit begründet, dass er sich politisch verfolgt fühlt. Erst wenn der Antrag bewilligt wird, kann sich die Familie auf Dauer in den Vereinigten Staaten niederlassen. Der Ausgang ist ungewiss. Nur eines ist klar: Einen ähnlichen Fall hat es bislang noch nicht gegeben. (sp/dpa)

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