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Rennen ums Weiße Haus: McCain unterbricht Wahlkampf wegen Finanzkrise

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain will seinen Wahlkampf wegen der internationalen Finanzkrise einige Tage aussetzen. Das für Freitag geplante TV-Duell mit seinem Rivalen Barack Obama soll verschoben werden.

Er habe den demokratischen Präsidentschaftskandidaten bereits über seine Entscheidung informiert, sagte McCain am Mittwoch vor Journalisten in New York.  Ein Sprecher Obamas erklärte, es müsse eine gemeinsame Stellungnahme zu der Finanzkrise gefunden werden. Diese Initiative sei aber von Obama, nicht von McCain ausgegangen.

McCain kündigte an, am Donnerstag nach Washington zurückzukehren, um sich an der Lösung der Finanzkrise zu beteiligen. "Ich habe mit Senator Obama gesprochen und ihn über meine Entscheidung informiert, ich habe ihn gefragt, ob er sich beteiligt", sagte er. Er wolle US-Präsident George W. Bush überzeugen, ein Krisentreffen einzuberufen, an dem unter anderem er und Obama teilnehmen sollten. "Wir müssen uns treffen, bis die Krise gelöst ist."

Das Weiße Haus begrüßt die Initiative

Bush wollte sich noch am Mittwochabend in einer Fernsehansprache zur Finanzkrise äußern. Eine Sprecherin des Weißen Hauses begrüßte die Initiative der Präsidentschaftskandidaten. Obamas Sprecher Bill Burton erklärte, die Initiative für ein gemeinsames Vorgehen sei von Obama ausgegangen. Dieser habe McCain am Mittwochmorgen angerufen und von ihm eine gemeinsamem Stellungnahme gefordert, in der die gemeinsamen Prinzipien und Konditionen für einen Rettungsplan stehen sollten. Das Weiße Haus und der Kongress sollen demnach aufgefordert werden, gemeinsam zu handeln. Am Mittag habe McCain dann eingewilligt. Derzeit arbeiteten beide Seiten gemeinsam an den Details.

Zur Verschiebung des Fernsehduells sagte Obamas Sprecher zunächst nichts. Die erste der drei Fernsehdebatten der beiden Kandidaten war für Freitagabend in Washington angesetzt gewesen und sollte vor allem Fragen der Außenpolitik und nationalen Sicherheit zum Thema haben.

Ein 700 Milliarden schwerer Rettungsplan der US-Regierung für den angeschlagenen Finanzsektor war am Dienstag ins Stocken geraten, nachdem der Bankenausschuss des US-Senats ernste Bedenken angemeldet hatte. Der Ausschussvorsitzende Chris Dodd bezeichnete das Paket in seiner derzeitigen Form als "nicht akzeptabel". Das Weiße Haus will den Banken faule Kredite abkaufen. Führende Kongresspolitiker hatten zwar grundsätzliche Zustimmung geäußert, aber Schutzmechanismen auch für einfache US-Bürger eingefordert. (mfa/AFP)

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