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Renten: Niedrigere Leistungen, höhere Beiträge

Bei den Renten zeichnen sich nach Medienberichten langfristig höhere Beiträge ab für die Rente ab 67 angenommen. Gleichzeitig geht das Rentenniveau im Vergleich mit dem Durchschnittseinkommen von Arbeitnehmern zurück.

Düsseldorf/Passau - Nach Berichten des "Handelsblatts" und der "Passauer Neue Presse" soll es aber Rentenkürzungen in den nächsten beiden Jahren nicht geben. Der Rentenversicherungsbericht soll am 29. November im Kabinett beraten werden.

Das "Handelsblatt" berichtete, in der Endfassung des Rentenversicherungsberichts werde für 2020 ein Beitragssatz von 20,0 Prozent erwartet. Dies wären 0,1 Punkte mehr als bei der Rente mit 67 vorgesehen. Die genaue Höhe des Beitrags ist wichtig, weil die Bundesregierung gesetzlich verpflichtet ist, weitere Einschnitte bei der Rente vorzunehmen, falls der Beitrag bis 2020 über 20,0 Prozent klettert. Dies sei laut Rentenversicherungsbericht zwar in der mittleren Prognosevariante weiter nicht zu erwarten, schrieb das Blatt. Bereits bei einer etwas schwächeren Lohnentwicklung erwarteten Beamte des Sozialministeriums jedoch einen Satz von 20,3 Prozent. Die Rentenprognose habe nach Angaben aus Regierungskreisen aufgrund der aktuellen Steuerschätzung korrigiert werden müssen.

Empfohlene Kürzungen kommen nicht

Die "Passauer Neue Presse" berichtete unter Berufung den jüngsten Rentenbericht von Bundessozialminister Franz Müntefering (SPD), die nach der Rentenformel eigentlich notwendigen Kürzungen bei der Rente sollten auch in den nächsten beiden Jahren nicht vorgenommen werden. Die nicht erfolgten Kürzungen würden stattdessen ab 2011 mit Rentenerhöhungen verrechnet. Dann sollten Rentensteigerungen bis zum Abbau des Ausgleichsbedarfs halbiert werden. Insgesamt sollten die Renten bis zum Jahr 2020 um rund 21 Prozent steigen. Das entspreche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 1,4 Prozent pro Jahr. Das Sicherungsniveau im Vergleich zu den Durchschnittseinkommen der Arbeitnehmer gehe dennoch zurück. Es betrage vor Abzug von Steuern derzeit 52,4 Prozent und sinke bis zum Jahr 2020 auf 46,6 Prozent.

Große Unterschiede wird es der Zeitung zufolge weiter bei den Renten in Ost und West geben. Das Rentenniveau liegt derzeit in den neuen Ländern bei 88,1 Prozent des West-Wertes, bis 2010 ist es minimal auf 88,3 Prozent gestiegen. Geht die Ost-West-Angleichung der Renten in diesem Tempo weiter, dauert es rein rechnerisch 238 Jahre, bis die Ost-Rente Westniveau erreicht. Bei den Beträgen, die tatsächlich an die Rentner ausgezahlt werden, stellt sich die Situation jedoch umgekehrt dar. Wegen in der Regel längeren Berufsausübung liegt die durchschnittliche ausgezahlte Rente im Osten höher. Derzeit erhalten Männer dort im Schnitt 985,63 Euro monatlich, gegenüber 934,33 Euro, die ein West-Rentner erhält. Wegen der deutlich höheren Berufstätigkeit der Frauen in der ehemaligen DDR ist der Unterschied bei den Frauenrenten sogar noch größer. 825,96 Euro werden derzeit durchschnittlich an Rentnerinnen in den neuen Ländern gezahlt, 635,61 Euro an Rentnerinnen im Westen. (tso/ddp)

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