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Politik: Rezept des Versagens

Die Wortwahl ließ aufhorchen. Nicholas Burns, Botschafter der USA bei der Nato, galt als ebenso wortgewaltiger wie unzweideutiger Verteidiger des harten BushKurses gegen Saddam.

Die Wortwahl ließ aufhorchen. Nicholas Burns, Botschafter der USA bei der Nato, galt als ebenso wortgewaltiger wie unzweideutiger Verteidiger des harten BushKurses gegen Saddam. Am Sonntagabend in Berlin indes fand Burns Formulierungen, die in Europa gut ankommen, weil sie in Washington selten sind. „Erschüttert von dieser barbarischen Folter“ sei er, sagte Burns über die Fotos erniedrigter Gefangener im Irak.

„Ohne Beispiel in unserer Geschichte“ seien die festgehaltenen Szenen. Amerika habe aus dem Irakkrieg die Lektion gelernt, „dass Unilateralismus ein Rezept für das Versagen“ sei, meinte Burns bei einer Veranstaltung der Atlantikbrücke.

Burns rügte „die schockierende Dämonisierung Frankreichs“ in den USA im Zuge der Irakdebatte, aber auch der Anti-Amerikanismus in Europa sei viel zu weit gegangen, sagte er. Jetzt würden sich die USA wieder der Nato zuwenden. Und von dieser hoffe er, dass sie eine tragende Rolle im künftigen Irak spielen werde. Fest stehe aber: „Wir bleiben, denn wir sind reingegangen – das ist unsere Verantwortung.“ rvr

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