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Ein Panzerwagen sichert am Freitag in Lauterecken (Rheinland-Pfalz) die Zufahrt in eine Straße, in der in einem Privathaus bei einer Durchsuchung etwa 100 Kilogramm Sprengstoff gefunden wurden.

© dpa

Rheinland-Pfalz: 18-Jähriger hortete 100 Kilo Sprengstoff

Im westpfälzischen Lauterecken hat am Freitagmorgen der Abtransport von mehr als 100 Kilogramm Explosivmaterial begonnen, das möglicherweise einer rechtsmotivierten Straftat dienen sollte.

Im rheinland-pfälzischen Lauterecken haben Experten der Polizei am Freitag mit dem Abtransport von mehr als hundert Kilogramm hochgefährlicher Feuerwerkskörper und anderer Explosivstoffe aus einem Wohnhaus begonnen. 87 Menschen mussten nach Angaben der Polizei in Kaiserslautern wegen der heiklen Aktion aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen räumen. Das Material gehört einem 18-Jährigen, der bereits vor mehreren Tagen zusammen mit einem weiteren Mann aus Nordrhein-Westfalen festgenommen wurde.

Die Behörden ermitteln gegen das in Untersuchungshaft sitzende Duo wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Es steht demnach der Verdacht im Raum, dass die Männer an Silvester in der Innenstadt von Kaiserslautern eine Explosion herbeiführen wollten. Ferner wird geprüft, ob sie zu einer rechten Gruppierung gehören. Die Männer bestreiten, Pläne für eine Explosion gehabt zu haben. Sie wollen das Material lediglich für ein Feuerwerk gesammelt haben.

Riskanter Abtransport

In dem Haus des 18-Jährigen in Lauterecken befanden sich nach Angaben von Polizei und Gemeindeverwaltung schätzungsweise hundert bis 150 Kilogramm Feuerwerkskörper sowie Ausgangsmaterial zur Herstellung von Explosivstoffen. Während der Lagerung bestand demnach keine Gefahr, der Abtransport war allerdings riskant. Sprengstoffexperten der Polizei brachten das Material daher nach und nach in kleinen Mengen in einem Sicherheitsbehälter aus dem Gebäude. 87 Anwohner mussten dafür ihre Häuser verlassen, das Gebiet wurde für den Verkehr gesperrt. Die Betroffenen kamen laut Polizei zum Teil in einer Schule unter, die die Gemeinde als Notquartier zur Verfügung stellte. Die Räumung und die Bergung der Sprengstoffe sei "reibungslos" angelaufen, sagte ein Sprecher der Polizei. (AFP)

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