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Politik: Rinderwahnsinn: "Eine Analyse des Nervenwassers lässt Rückschlüsse zu"

An der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen ist 1993 im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums eine Forschungsgruppe zur Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) eingerichtet worden. Die Neurologin Inga Zerr ist stellvertretende Leiterin der Forschungsgruppe, die an einer Epidemologie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) arbeitet.

An der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen ist 1993 im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums eine Forschungsgruppe zur Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) eingerichtet worden. Die Neurologin Inga Zerr ist stellvertretende Leiterin der Forschungsgruppe, die an einer Epidemologie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) arbeitet. Die Gruppe beurteilt deutschlandweit Verdachtsfälle daraufhin, ob der Patient an CJK erkrankt ist oder nicht.

Was sind die ersten Anzeichen für CJK?

Bei vielen Patienten sind es rapide fortschreitende Gedächtnisstörungen. Bei anderen beginnt es mit Gangstörungen, die kognitiven Störungen kommen später hinzu.

Wie kann man CJK diagnostizieren? Gibt es einen Test?

Es gibt bisher noch keinen definitiven Test, weder für Rinder noch für Menschen. Der definitive Beweis der Krankheit erfordert immer eine Untersuchung des Hirngewebes. Im Hirngewebe von erkrankten Menschen lässt sich das sogenannte pathologisch gefaltete Prionprotein finden. Aber auch Untersuchungen des Nervenwassers mittels Liquorpunktion im Lendenwirbelbereich führen weiter. Denn im Nervenwasser von erkrankten Patienten findet man eine erhöhte Konzentration an Eiweißen, die aus den Nervenzellen stammen. In Kombination mit klinischen Befunden wie kognitiven Störungen oder neurologischen Auffälligkeiten kann man mit diesem Eiweiß-Nachweis die CJK von anderen Krankheiten abgrenzen.

Ist CJK ansteckend?

Man kennt verschiedene Formen dieser Krankheit. Es gibt Formen, die durch eine Übertragung stattgefunden haben. Eine Übertragung ist aber nur über Hirngewebe und bis zu einem gewissen Grad über Nervenwasser und Rückenmark möglich. Die Übertragungen, die stattgefunden haben, sind bei Gehirnoperationen erfolgt oder durch das Spritzen von Wachstumshormonen, die früher aus der Hirnanhangsdrüse gewonnen wurden. Eine Übertragung über das Blut wurde bisher nicht nachgewiesen, ist aber für die neue Variante der CJK, die in England diagnostiziert wurde, nicht auszuschließen.

Kann ein Hausarzt CJK diagnostizieren?

Wenn ein Hausarzt mit dieser Krankheit bekannt ist, kann er sie diagnostizieren. Aber da es bisher noch eine sehr seltene Krankheit ist, ist es am besten, man lässt sich von einem Neurologen oder einem Psychiater in einer Klinik untersuchen.

Gibt es eine Hotline, bei der man sich beraten lassen kann?

Wir sind quasi die Hotline. Bei uns fragen häufig Menschen nach, die Angst haben, sie könnten von der Krankheit befallen sein oder Angehörige von Erkrankten.

Hat es auch in Deutschland schon Fälle der neuen Variante von CJK gegeben, die man gerade in England diagnostiziert hat?

Bisher haben wir in Deutschland noch keinen Fall der neuen Variante diagnostiziert. Wenn die ersten Fälle in Deutschland auftreten, wird es sicherlich erst einmal einen Lernprozess über das Krankheitsbild geben. Was wir wissen, ist, dass man die neue Variante der CJK über die Kernspintomographie von der bisher bekannten sogenannten sporadischen Variante der CJK unterscheiden kann.

Wie können sich Neurologen und auch Hausärzte fortbilden, was CJK angeht?

Wir bieten ein bis zwei Mal im Monat in neurologischen und psychiatrischen Kliniken Fortbildungskurse an.

Was sind die ersten Anzeichen für CJK?

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