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Politik: Roland Dumas droht Anklage wegen Korruption

Der ehemalige französische Außenminister Roland Dumas soll sich wegen der Affäre um Schmiergeldzahlungen des Elf-Konzerns vor Gericht verantworten. Die Pariser Staatsanwaltschaft empfahl den zuständigen Untersuchungsrichterinnen am Donnerstag eine Anklage gegen den 77-Jährigen wegen des Verdachts auf "Begünstigung und Veruntreuung" öffentlicher Gelder, wie die Justiz mitteilte.

Der ehemalige französische Außenminister Roland Dumas soll sich wegen der Affäre um Schmiergeldzahlungen des Elf-Konzerns vor Gericht verantworten. Die Pariser Staatsanwaltschaft empfahl den zuständigen Untersuchungsrichterinnen am Donnerstag eine Anklage gegen den 77-Jährigen wegen des Verdachts auf "Begünstigung und Veruntreuung" öffentlicher Gelder, wie die Justiz mitteilte. Auch seiner früheren Freundin Christine Deviers-Joncour sowie dem Ex-Chef des Elf-Konzerns, Loik Le Floch-Prigent, und vier weiteren ehemaligen Mitarbeitern soll der Prozess gemacht werden. Die Entscheidung über eine Anklageerhebung liegt jetzt bei den Untersuchungsrichterinnen. Wie aus Justizkreisen verlautete, könnte der Prozess noch in diesem Jahr beginnen.

Gegen Dumas ermittelt die Justiz seit April 1998 wegen des Verdachts, er habe als Außenminister bei einem Fregattengeschäft mit Taiwan über seine frühere Geliebte Deviers-Joncour Schmiergelder erhalten. Devier-Joncour hatte vom Elf-Konzern etwa 65 Millionen Franc bekommen, um Lobbyarbeit unter anderem bei dem damaligen Außenminister zu leisten. Sie hatte ausgesagt, Dumas habe von den Millionen-Zahlungen des Elf-Konzerns an sie gewusst und insgeheim von dem Geldsegen profitiert. Dumas, der von 1988 bis 1995 französischer Außenminister war, bestreitet die Vorwürfe.

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