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Rotes Kreuz: Hungersnot in Somalia droht

Kämpfe, Dürre und steigende Nahrungsmittelpreise - das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt vor einer neuen Hungersnot in Somalia. Auch humanitäre Organisationen geraten in dem afrikanischen Krisenland zunehmend unter Druck.

"Ohne massive Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft ist eine Hungersnot wie 1992 möglich", sagte der für Somalia zuständige Delegationsleiter Pascal Hundt am Montag in Genf. Damals waren nach UN-Angaben mehr als 300.000 Menschen ums Leben gekommen. Das IKRK hat diese Woche damit begonnen, 35.000 Tonnen Lebensmittel an eine halbe Million Menschen zu verteilen.

Ein weiteres Problem in dem Land sei die prekäre Sicherheitslage. In der Hauptstadt Mogadischu, wo die äthiopische Armee im Einsatz ist, komme es täglich zu Kämpfen, sagte Hundt. Es herrsche eine Kultur der Straflosigkeit, und es gebe keine Gesetze. Die Bevölkerung zahle einen hohen Preis. Hunderttausende Menschen seien auf der Flucht. Seit Dezember 2006 hätten mindestens eine halbe Million Menschen die Hauptstadt Mogadischu verlassen.

Islamistische oder nationalistische Rebellen haben nach Hundts Angaben zwischen Januar und April insgesamt 30 Städte angegriffen. Als er seine Stelle als Delegationsleiter des IKRK im April 2005 übernommen habe, sei es vor allem um Konflikte zwischen den Clans und um Land oder Wasser gegangen. Seit Äthiopien seine Truppen zur Unterstützung der somalischen Übergangsregierung gegen die islamistischen Rebellen geschickt habe, gebe es eine Polarisierung des Konflikts. Auch humanitäre Organisationen seien dadurch unter Druck geraten. (mfa/dpa)

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