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Politik: Rotes Kreuz kritisiert Asien-Hilfe

Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert eine bessere Koordinierung der Hilfsmaßnahmen in Südostasien. „Generell kommt die Hilfe an“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters am Freitag in Berlin.

Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert eine bessere Koordinierung der Hilfsmaßnahmen in Südostasien. „Generell kommt die Hilfe an“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters am Freitag in Berlin. Doch die vielen Hilfsorganisationen könnten bei besserer Abstimmung – etwa durch die Vereinten Nationen – „schneller und effektiver“ arbeiten. Allein in Sri Lanka hätten 1200 ausländische Nichtregierungsorganisationen eine Arbeitserlaubnis beantragt.

Seit dem Tsunami vom 26. Dezember vergangenen Jahres in Südostasien hat das DRK nach eigenen Angaben knapp 24 Millionen Euro ausgegeben. Zudem wurden Wiederaufbauprojekte im Volumen von 60 bis 80 Millionen Euro bekundet. Das DRK hatte von deutschen Spendern 107 Millionen Euro erhalten. Die Aufbauarbeit werde Jahre dauern, sagte Seiters. Die Organisation werde unter anderem zwei Krankenhäuser auf den Malediven sowie Waisenhäuser und Schulen im indonesischen Aceh wieder aufbauen. Hinzu kämen Wohnhäuser auf Sri Lanka und Krankenhäuser im Tamilengebiet im Nordosten der Insel. Allerdings müsse man in vielen Regionen abwarten, ob diese überhaupt wieder bebaut werden dürfen. An der Ostküste Afrikas und auf den Seychellen soll der Ausbau des Katastrophenschutzes unterstützt werden.

Das DRK engagiert sich auch in der Soforthilfe auf der indonesischen Insel Nias, die vor fünf Tagen laut Seiters durch das Nachbeben „zu 60 bis 65 Prozent zerstört“ wurde. Rund 300 Verletzte wurden ausgeflogen und tausende Obdachlose mit Zelten, Trinkwasser und Strom versorgt. Bis Freitag konnten dort etwa 450 Leichen geborgen worden. UN-Vertreter rechnen jedoch mit insgesamt 1300 Toten.

André Görke

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