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Rumänien: Geheimdienst hat alle Securitate-Akten übergeben

Das Archiv des einstigen rumänischen Geheimdienstes SRI ist an die Behörde zur Aufarbeitung der Securitate-Akten übergeben worden. Damit soll signalisiert werden, dass das Land sich ernsthaft mit der Bewältigung seiner kommunistischen Vergangenheit befasst.

Bukarest - Insgesamt wurden rund 1,6 Millionen Dossiers an die CNSAS-Behörde übergeben, wie der SRI mitteilte. Zudem seien der CNSAS die Kartothek, rund 700.000 Aufnahmen aus dem ehemaligen Informatik- und Dokumentationszentrum der Securitate sowie das Archiv auf elektronischen Datenträgern zur Verfügung gestellt worden.

Rumäniens Staatspräsident Traian Basescu hatte sich zuvor mit den Geheimdienstchefs darauf geeinigt, dass die Übergabe bis zum EU- Beitritt das Landes am 1. Januar 2007 abgeschlossen wird. Damit soll signalisiert werden, dass das Land sich ernsthaft mit der Bewältigung seiner kommunistischen Vergangenheit befasst.

Die CNSAS-Behörde gibt es zwar bereits seit 1999. Sie hatte aber bislang nur eingeschränkten Zugang zu den Securitate-Akten. Vor einem Jahr übernahm die CNSAS vom SRI die ersten Securitate-Dossiers in Eigenverwaltung. Auch der Auslandsnachrichtendienst SIE und der Militärnachrichtendienst trennten sich mittlerweile von den Akten der Ex-Geheimpolizei Securitate, die in ihrem Besitz waren.

In den vergangenen Monaten hat die CNSAS mehrere Politiker, Journalisten und Schriftsteller als Securitate-Spitzel entlarvt. Für kontroverse Debatten sorgte die Enthüllung, dass die liberale Abgeordnete Mona Musca, prominente Befürworterin der Veröffentlichung von Securitate-Akten, vor 1989 Securitate-Spitzel war. (tso/dpa)

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