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Politik: Russen blockieren östliche Vororte Grosnys - Menschenrechts-Kommissar Gil-Robles in Dagestan

In erbitterten Kämpfen arbeiten sich die russische Soldaten in Tschetschenien immer näher an die Hauptstadt Grosny heran. Die Ortschaft Argun, zehn Kilometer östlich von Grosny, sei blockiert und solle in den kommenden zwei bis drei Tagen unter Kontrolle gebracht werden, sagte Verteidigungsminister Igor Sergejew am Mittwoch in Moskau.

In erbitterten Kämpfen arbeiten sich die russische Soldaten in Tschetschenien immer näher an die Hauptstadt Grosny heran. Die Ortschaft Argun, zehn Kilometer östlich von Grosny, sei blockiert und solle in den kommenden zwei bis drei Tagen unter Kontrolle gebracht werden, sagte Verteidigungsminister Igor Sergejew am Mittwoch in Moskau. Die USA warnten Moskau vor einem Verlust des internationalen Ansehens Russlands wegen des Feldzuges.

Der designierte Menschenrechts-Kommissar des Europarates, Alvaro Gil-Robles, traf zu einem Inspektionsbesuch in der Tschetschenien benachbarten Teilrepublik Dagestan ein, nachdem er am Dienstag unerwartet Zugang zu den von russischen Truppen kontrollierten nördlichen Gebieten Tschetscheniens bekommen hatte. Dagegen hatte die russische Regierung eine geplante Reise des OSZE-Vorsitzenden Knut Vollebäk nach Tschetschenien abgelehnt.

Bei Kämpfen um Argun wurden nach russischen Angaben mindestens 25 Rebellen getötet. Auf russischer Seite sei nur ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden. Es gab keine unabhängigen Angaben. Eine russische Panzerkolonne bewegte sich am Mittwoch auf Argun, das letzte Hindernis östlich von Grosny, zu, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass. Die Einwohner baten die Truppen, die Bombardierungen zu beenden. In dem Ort seien keine Rebellen mehr.

Im Nordwesten Grosnys standen russische Panzer nach Militärangaben nur noch drei bis vier Kilometer von dem Vorort Staropromyslowski entfernt. Jedoch gelang es ihnen weiterhin nicht, die strategisch wichtige Straße nach Urus-Martan und in die Berge im Süden unter Kontrolle zu bringen. Einen Frontalangriff auf das in Trümmern liegende Grosny hat das Militär bislang ausgeschlossen.

Die Militäroperation in der abtrünnigen Kaukasus-Republik werde in ein bis drei Monaten beendet, sagte Sergejew. "Die Lage der Banditen verschlechtert sich", zitierte die Nachrichtenagentur Itar-Tass Sergejew. Nach offizieller Moskauer Sprachregelung werden die Rebellen in Tschetschenien als "Banditen" oder "Terroristen" bezeichnet. Trotz schlechten Wetters flogen die Streitkräfte nach Militärangaben etwa 45 Einsätze gegen mutmaßliche Rebellenstellungen.

Gil-Robles wollte am Mittwoch in Dagestan Gebiete besuchen, die im August Schauplatz der Kämpfe zwischen russischen Einheiten und Moslem-Extremisten waren.

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