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Medwedew

© dpa

Russland: Medwedew vergleicht Kaukasus-Konflikt mit 9/11

Allein schon der Vergleich kommt einer Provokation gleich: Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den Angriff Georgiens auf Südossetien mit dem 11. September 2001 verglichen. Erneut rechtfertigte er die russische Reaktion darauf, die vom Westen als überzogen bezeichnet wurde.

Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat den georgischen Angriff auf Südossetien mit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 verglichen. Der vom georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili angeordnete Überfall habe einen bleibenden Eindruck im Bewusstsein Russlands hinterlassen, sagte Medwedew am Freitag vor westlichen Außenpolitikexperten in Moskau. "Fast sofort nach diesen Ereignissen erschien es mir, dass der 8. August 2008 für Russland beinahe das Gleiche ist wie der 11. September 2001 für die USA."

Aus den Terroranschlägen in den USA seien viele Lehren gezogen worden. "Ich wünschte mir, dass die Welt auch aus dem 8. August ihre Lehren zieht", sagte Medwedew vor den ausländischen Gästen des Forums. Georgien hatte die südossetische Hauptstadt Zchinwali in der Nacht zum 8. August angegriffen. Moskau warf der Regierung in Tiflis danach "Völkermord" an den Osseten vor. Die russische Gegenoffensive wurde von den USA und der EU als "überzogen" kritisiert. Nach dem Krieg hat Russland unter internationalem Protest Südossetien und die ebenfalls von Georgien abtrünnige Region Abchasien als unabhängig anerkannt.

Medwedew rechtfertigte den russischen Militäreinsatz am Freitag erneut. Selbst wenn Georgien ein NATO-Beitrittskandidat gewesen wäre, wären die russischen Truppen in die ehemalige Sowjetrepublik eingedrungen, sagte der Staatschef. "Ich hätte nicht eine Sekunde gezögert, die gleiche Entscheidung zu treffen." Die NATO hatte Georgien im April einen Beitritt zum Verteidigungsbündnis in Aussicht gestellt, das Land aber nicht zum offiziellen Beitrittskandidaten ernannt. (nis/dpa/AFP)

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