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Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner jährlichen Marathon-Pressekonferenz.

© AFP

Russland und die Ukraine: Der Krieg des Wladimir Putin

Erstmals gibt Putin eine Beteiligung Russlands am Krieg in der Ostukraine zu. Jetzt kommen auch "Putin-Versteher" im Westen kaum noch um die Fakten herum. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claudia von Salzen

Fast beiläufig gab Wladimir Putin zu, was der Kreml bisher verbergen wollte: Russland ist direkt am Krieg in der Ostukraine beteiligt, dort sind auch russische Militärs im Einsatz. "Wir haben nie gesagt, dass keine Leute dort seien, die bestimmte Aufgaben ausübten, einschließlich im militärischen Bereich", sagte Putin am Donnerstag in einer mehrstündigen und sorgfältig inszenierten Pressekonferenz. Allerdings bestritt Putin weiter die Anwesenheit regulärer Truppen im Osten der Ukraine.

Doch längst ist klar, dass Russland diesen Krieg nicht nur mit Waffen unterstützt hat, dass dort nicht nur „prorussische Separatisten“ kämpften und dass die Separatistenführer von Moskau gelenkt wurden. Im Westen indes zog man es vor, diese Tatsachen offiziell nicht zur Kenntnis zu nehmen. Selbst als ein Passagierflugzeug abgeschossen wurde, von einem Gebiet aus, das unter Kontrolle der Separatisten stand, und als bewiesen war, dass die Tatwaffe eine Buk-Rakete war, deren Weg sich mit öffentlich zugänglichen Quellen bis nach Russland zurückverfolgen ließ: Selbst dann war man in Deutschland nicht bereit, die Dinge beim Namen zu nennen.

Putin hat auch das russische Eingreifen auf der Krim erst geleugnet und später, als die Mission längst erfüllt war, zugegeben. Es bleibt zu hoffen, dass nun die Apologeten Putins im Westen nicht mehr so tun, als sei Russland nicht für den Krieg in der Ostukraine verantwortlich.

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