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Politik: S. Ibrahim in Haft: Ägyptens führender Menschenrechtler wegen Annahme von EU-Hilfsgeldern festgenommen

Wegen angeblich unerlaubter Annahme von Mitteln aus den USA und der EU ist der führende ägyptische Menschenrechtsaktivist Saadeddine Ibrahim für 15 Tage in Haft genommen worden. Dem Soziologen wird nach Angaben aus Sicherheitskreisen vom Sonntag darüber hinaus zur Last gelegt, falsche Informationen über die Lage im Lande verbreitet und dem "Ansehen Ägyptens geschädigt" zu haben.

Wegen angeblich unerlaubter Annahme von Mitteln aus den USA und der EU ist der führende ägyptische Menschenrechtsaktivist Saadeddine Ibrahim für 15 Tage in Haft genommen worden. Dem Soziologen wird nach Angaben aus Sicherheitskreisen vom Sonntag darüber hinaus zur Last gelegt, falsche Informationen über die Lage im Lande verbreitet und dem "Ansehen Ägyptens geschädigt" zu haben. Die EU-Botschaft in Kairo sprach am Sonntag von einem "Missverständnis". Entsprechend einem Abkommen mit der ägyptischen Regierung sei die Europäische Union der einzige Geldgeber, der nicht-staatliche Organisationen (NGO) unterstützen dürfe. Ibrahim leite eine solche NGO, die sich mit Wahlrecht und Wählerlisten beschäftige und darüber eine Dokumentation anfertige. Die ägyptischen Regierung sei sowohl über das Projekt als auch über die finanzielle Unterstützung informiert gewesen, so die EU.

Ibrahim lehrt an der Amerikanischen Universität in Kairo und hat neben der ägyptischen auch die US-Staatsangehörigkeit. Er leitet das Ibn-Khaldun-Zentrum für Entwicklungsstudien, das sich seit mehr als zehn Jahren für Demokratie, Menschenrechte und ein besseres Bildungssystem in Ägypten einsetzt. Nach einem längeren Verhör durch die Staatssicherheitsbehörden sagten Ermittler, die Mittel für Ibrahim seien für ein Projekt bestimmt gewesen, mit dem die Beteiligung an der nächsten Parlamentswahl im November gefördert werden sollte.

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