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Politik: "S" - oder die angekündigte Zufallskontrolle

Ob er bei Flugreisen in den USA von den Sicherheitskräften besonders verschärft kontrolliert werden wird, kann ein Passagier bei vielen amerikanischen Luftfahrtgesellschaften ganz einfach vorab feststellen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, genügt ein Blick in die Bordkarte - findet sich darin ein "S" vor dem eigenen Namen oder gar als großer handschriftlicher Vermerk, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit manuelle Gepäckdurchsuchungen und intensive Leibesvisitationen folgen.

Ob er bei Flugreisen in den USA von den Sicherheitskräften besonders verschärft kontrolliert werden wird, kann ein Passagier bei vielen amerikanischen Luftfahrtgesellschaften ganz einfach vorab feststellen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, genügt ein Blick in die Bordkarte - findet sich darin ein "S" vor dem eigenen Namen oder gar als großer handschriftlicher Vermerk, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit manuelle Gepäckdurchsuchungen und intensive Leibesvisitationen folgen. Das "S" steht für "spot-check", also Stichprobe, und weist das Sicherheitspersonal auf besonders zu überprüfende Passagiere hin. Es wird von den Reservierungssystemen der Airlines meist zufällig in die Bordkarte gedruckt. In jüngster Zeit erhalten das verräterische "S" aber vermehrt Reisende, auf die bestimmte Auswahlkriterien zutreffen. So prangt es oft auf Bordkarten, deren Inhaber nur ein Hinflug-Ticket gebucht oder bar bezahlt haben.

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Krieg - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung - Bio-Terrorismus Fotostrecke: Der Krieg in Afghanistan Das Stichproben-System, auf das Fluggesellschaften wie US Airways, Southwest Airlines und Northwest Airlines zurückgreifen, ist nicht neu. Doch seit das "S" infolge der verschärften Sicherheitsmaßnahmen immer häufiger auftaucht, hat sich die Markierung unter Reisenden herumgesprochen - und führt zu Diskussionen unter Experten. Das "S" könnte potenzielle Terroristen warnen, führen seine Gegner an; Befürworter hingegen hoffen auf einen Abschreckungseffekt.

In Deutschland gibt es ein solches System nach Auskunft von Lufthansa und Hapag Lloyd nicht. Allerdings, sagt Lufthansa-Pressesprecher Wolfgang Weber, gebe es eine "gute Kommunikation" zwischen Fluggesellschaften und Bundesgrenzschutz. Jörn Schröder, Sprecher des Grenzschutzpräsidiums Ost in Fuldatal bei Kassel, das auch für den Frankfurter Flughafen zuständig ist, betont: "Wer kontrolliert wird, ist eine Einzelfallentscheidung unserer geschulten Beamten." Gepäckstücke auf Flügen in die USA oder Großbritannien würden mittlerweile zu "hundert Prozent von Hand kontrolliert".

Holger Müller-Hillebrand

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