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Das Mehrfamilienhaus in Tröglitz war als Unterkunft für 40 Asylbewerber vorgesehen gewesen.

© dpa

Sachsen-Anhalt: Ermittlungen zum Brandanschlag in Tröglitz eingestellt

Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst: Jetzt wurden die Ermittlungen wegen des Brandanschlags auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz eingestellt.

Der Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz (Burgenlandkreis) wird wohl unaufgeklärt bleiben. Mehr als ein Jahr nach der Tat stellte die Staatsanwaltschaft Halle das Ermittlungsverfahren ein, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Die verantwortlichen Täter konnten nicht ermittelt werden, heißt es zur Begründung.

Der oder die Täter waren den Ermittlungen zufolge am 4. April 2015 gewaltsam in das Gebäude eingedrungen, hatten Brandbeschleuniger aus zwei mitgeführten Kanistern an mehreren Stellen verteilt und entzündet. Das Dachgeschoss brannte vollständig aus. Verletzt wurde niemand.

Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt war rund 350 Hinweisen nachgegangen. Es wurden Befragungen in etwa 600 Haushalten sowie 250 Vernehmungen im Zusammenhang mit der Brandstiftung durchgeführt. Die Verdachtsmomente gegen sechs Personen, die mit dem Brand in Verbindung gestanden haben könnten, haben sich laut Staatsanwaltschaft nicht bestätigt.

Auch ein Abgleich der am Tatort gesicherten Spuren mit Vergleichsmaterial von mehr als 100 Personen habe nicht zur Aufklärung des Verbrechens geführt. Weitere, erfolgversprechende Ermittlungsansätze seien derzeit nicht ersichtlich, so die Staatsanwaltschaft.

Das Mehrfamilienhaus in Tröglitz bei Zeitz war als Unterkunft für 40 Asylbewerber vorgesehen gewesen. Der Brandanschlag hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Tröglitz war bereits zuvor in die Schlagzeilen geraten, weil der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Markus Nierth (parteilos) im Streit um die Unterbringung der Asylbewerber von Rechtsextremen angefeindet wurde. Er legte daraufhin sein Amt nieder. (epd)

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