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Politik: Saddams Mann fürs Grobe

Der jetzt im Nordirak gefasste irakische Ex-Vizepräsident Taha Jassin Ramadan war Saddam Husseins Mann fürs Grobe, sein Adjudant und Vollstrecker. Da Saddam aus Sicherheitsgründen und Angst vor Putschen nie reiste, vertrat ihn der 65-Jährige bei Auslandsreisen und Staatsbesuchen.

Der jetzt im Nordirak gefasste irakische Ex-Vizepräsident Taha Jassin Ramadan war Saddam Husseins Mann fürs Grobe, sein Adjudant und Vollstrecker. Da Saddam aus Sicherheitsgründen und Angst vor Putschen nie reiste, vertrat ihn der 65-Jährige bei Auslandsreisen und Staatsbesuchen. Ramadan gehörte mehr als drei Jahrzehnte lang dem inneren Zirkel des Regimes an. Saddam, Ramadan und Isset Ibrahim zogen im eigentlichen Machtzentrum die Fäden. Wäre es im Irak nach demokratischen Spielregeln gegangen, dann wäre Ramadan als zweiter Mann im Staate der natürliche Nachfolger Saddams geworden. Das blieb aber Saddams inzwischen getötetem Sohn Kusai vorbehalten. Die US-Regierung reservierte für Ramadan deshalb auch kein As, sondern nur die Karo 10 im Kartenspiel mit den 55 meistgesuchten Irakern. Taha Jassin Ramadan al Dschasrawi wurde 1938 als Bauernsohn in Mossul geboren. In den Jahren der Machtergreifung der Baath-Partei gehörte er zum Kreis um Saddam. Ramadan werden unter anderem Kriegsverbrechen während der Besetzung Kuwaits von August 1990 bis Februar 1991 vorgeworfen. Er soll außerdem bei der brutalen Niederschlagung der Schiiten-Aufstände 1991 eine führende Rolle gespielt haben. So soll er den Befehl gegeben haben, dass Panzer über die Köpfe gefangener Regimegegner in Nadschaf rollen.

Hans Dahne (dpa)

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