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Politik: Saddams Waffe

Die Technik der irakischen ScudRaketen basiert auf der deutschen V 2, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Sie sind vom Boden aus nicht zu lenken, sondern werden in einem bestimmten Winkel abgeschossen, damit sie entsprechend ihrer Flugbahn im gewünschten Ziel einschlagen.

Die Technik der irakischen ScudRaketen basiert auf der deutschen V 2, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Sie sind vom Boden aus nicht zu lenken, sondern werden in einem bestimmten Winkel abgeschossen, damit sie entsprechend ihrer Flugbahn im gewünschten Ziel einschlagen. Die Scud-Raketen wurden in den fünfziger Jahren in der damaligen Sowjetunion entwickelt. Um ihre Reichweite auf 650 Kilometer vergrößern zu können, reduzierten irakische Techniker den Sprengkopf der Rakete und verstärkten ihren Antriebsteil. Dadurch verlagerte sich der Schwerpunkt der „Al Husayn“-Rakete nach hinten. Beim Eintauchen in dichtere Schichten der Atmosphäre gerät sie ins Taumeln und zerlegt sich in der letzten Phase des Anflugs in mehrere Bruchstücke.

Über 500 dieser Raketen feuerte der Irak während des irakisch-iranischen Krieges auf iranische Städte. 93 verschoss er während des Golfkrieges 1991, auf Israel sowie auf alliierte Truppen in Saudi-Arabien. Weil die Scuds beim Anflug zerbrechen, verfehlten die damals eingesetzten Patriot-Abwehrraketen fast immer die anfliegenden Trümmer. Die meisten Opfer gab es 1991, als eine Scud eine amerikanische Armeekantine im saudi-arabischen Dhahran traf und 28 Soldaten tötete. In Israel wurden durch die Angriffe ein Mensch getötet, etwa 280 verletzt und rund 10 000 Wohnungen beschädigt. Die UN-Inspekteure vermuten, dass der Irak noch etwa 20 Scuds besitzt. M.G.

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