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Säkularismus: China verbittet sich politische Einmischung der Kirche

Die chinesische Regierung hat sich nach der Kardinals-Ernennung des katholischen Bischofs von Hongkong, Joseph Zen, jegliche politische Einmischung von Kirchenvertretern verbeten.

Peking - China werde seine Haltung gegenüber dem Vatikan nicht ändern. «Wir haben unsere Position hinsichtlich der Beziehungen zum Vatikan mehrmals deutlich gemacht», sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Donnerstag. «Wir sind der Auffassung, dass sich Kirchenvertreter nicht in politische Angelegenheiten einmischen sollten.» Papst Benedikt XVI. hatte am Mittwoch angekündigt, dass er Zen zusammen mit 14 weiteren Kirchenleuten am 24. März in den Kardinalsrang erheben wird.

Chinas regierende Kommunistische Partei beharrt darauf, dass China formelle diplomatische Beziehungen zum Vatikan erst wieder aufnehmen werde, wenn der Papst sich einverstanden erkläre, keine direkte Kontrolle über die chinesischen Katholiken auszuüben. Außerdem müsse der Vatikan die Anerkennung von Taiwan zurücknehmen. Peking betrachtet die Insel nach wie vor als abtrünnige Provinz.

Die in Hongkong erscheinende «South China Morning Post» zitierte Zen mit den Worten, er hoffe, mit seiner Erhebung in den Kardinalsstand könne er die Beziehungen zwischen China und dem Vatikan verbessern. Der 74-Jährige sagte weiter, er freue sich auf einen Besuch in China und den Beginn eines Dialogs mit der Zentralregierung, die er oftmals kritisiert hat.

China hat geschätzte vier Millionen Mitglieder in staatlich beaufsichtigten katholischen Kirchen. Nach Schätzungen von Kirchenaktivisten gibt es mindestens doppelt so viele Gläubige, die Messen in katholischen vatikantreuen Untergrundgemeinden besuchen. (tso/dpa)

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