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Sauerland-Terroristen: Sterben für den Heiligen Krieg

Knapp ein Jahr nach der Verhaftung dreier mutmaßlicher islamistischer Terroristen im Sauerland steht die Anklageerhebung angeblich kurz bevor. Fritz Gelowicz (29), Daniel Schneider (22) sowie Adem Yilmaz (29) werde unter anderem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Berlin/Karlsruhe - Knapp ein Jahr nach der Verhaftung dreier mutmaßlicher islamistischer Terroristen im Sauerland steht die Anklageerhebung angeblich kurz bevor. Fritz Gelowicz (29), Daniel Schneider (22) sowie Adem Yilmaz (29) werde unter anderem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, berichtet „Focus“. Den Ermittlungen zufolge wollte die Gruppe am 13. Oktober 2007 in Deutschland Autobomben zünden, zeitgleich mit der Verlängerung des Mandats für den Afghanistaneinsatz, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Erkenntnisse des Bundeskriminalamts (BKA).

Wie „Focus“ aus Justizkreisen erfuhr, bescheinigt ein psychiatrisches Gutachten des Essener Professors Norbert Leygraf den drei Terrorverdächtigen volle Schuldfähigkeit. Gesteuert wurde die Anschlagsplanung wahrscheinlich von der im pakistanisch-afghanischen Grenzland agierenden Islamischen Dschihad Union. Am 4. September 2007 wurden die Männer in einem Ferienhaus im sauerländischen Medebach-Oberschledorn festgenommen. Zum Mischen von Sprengstoff hatten sie sich zwölf Fässer Wasserstoffperoxid beschafft, das die Fahnder bereits heimlich gegen eine verdünnte Substanz ausgetauscht hatten.

Wichtige Teile der Anklage basierten auf Gesprächen, die in Autos und Wohnungen abgehört wurden, berichten die Magazine weiter. Demnach fasste Gelowicz, der nach Kontakten zur Ulmer Islamistenszene selbst Muslim geworden war, im Jahr 2003 den Entschluss, in den „Heiligen Krieg“ zu ziehen. Ursprünglich suchten die jungen Männer in Afghanistan den „Märtyrertod“. Ihre „Kommandeure“ hätten jedoch andere Pläne verfolgt und das Trio im Herbst 2006 mit dem klaren Auftrag nach Hause geschickt, Deutschland mit Anschlägen anzugreifen. dpa

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