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Politik: Scharon gewinnt Machtkampf

Tel Aviv Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat einen überraschenden Sieg im Machtkampf gegen seinen parteiinternen Herausforderer Benjamin Netanjahu errungen. Trotzdem droht dem Likud, der führenden Regierungspartei, eine Spaltung.

Tel Aviv Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat einen überraschenden Sieg im Machtkampf gegen seinen parteiinternen Herausforderer Benjamin Netanjahu errungen. Trotzdem droht dem Likud, der führenden Regierungspartei, eine Spaltung.

Mit einer knappen Mehrheit von 1433 gegen 1329 Stimmen sprach das Likud- Zentralkomitee dem amtierenden Vorsitzenden und Regierungschef Ariel Scharon das Vertrauen aus, indem es eine Vorverlegung der internen Wahl des Vorsitzenden und Spitzenkandidaten für die nächsten Knessetwahlen ablehnte. Scharons Rivalen Benjamin Netanjahu und Usi Landau hatten diese Vorverlegung um ein halbes Jahr von April 2006 auf November verlangt, die auch eine Vorverlegung der Knessetwahlen vom November 2006 auf Anfang des Jahres nach sich gezogen hätte.

Die Abstimmung sollte ein wichtiges Etappenziel im Comebackversuch Netanjahus sein, der bereits einmal Ende der neunziger Jahre Partei- und Regierungschef gewesen war. Netanjahu war als Finanzminister unmittelbar vor Beginn des von Scharon initiierten Abzuges aus dem Gazastreifen zurückgetreten und hatte gehofft, so die Kritiker in der Partei an Scharons Kurs hinter sich zu scharen. Alle Umfragen hatten ihm und dem Anführer des nationalistischen Parteiflügels, Landau, dafür eine sichere, wenn auch knappe Mehrheit prophezeit.

Netanjahu gestand zwar die Abstimmungsniederlage ein, kündigte jedoch an, er werde bei der Wahl im April siegen. Das wiederum könnte Scharon veranlassen, aus dem Likud auszutreten und eine eigene Mitte-rechts-Partei zu gründen.

Alle palästinensischen Gruppierungen einigten sich angesichts der anhaltenden israelischen Vergeltungsschläge am Dienstag darauf, sämtliche vom Gazastreifen ausgehenden Angriffe auf Israel einzustellen. Zwei Tage zuvor hatte die Hamas bereits angekündigt, sie werde keine Kassam-Raketen mehr auf Sderot und andere israelische Ortschaften abschießen, doch der Islamische Dschihad wollte seine Racheakte weiterführen. cal

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