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Politik: Scharon ruft "Krieg gegen Terrorismus" aus

Israels Regierungschef Ariel Scharon hat am Montagabend in einer TV-Ansprache den "Krieg gegen den Terrorismus" ausgerufen und dem Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat die Schuld an der Anschlagsserie gegen Israel vom Wochenende gegeben. Die Rede erfolgte kurz vor einem Kabinettstreffen, bei dem über weitere Vergeltungsmaßnahmen entschieden werden sollte.

Israels Regierungschef Ariel Scharon hat am Montagabend in einer TV-Ansprache den "Krieg gegen den Terrorismus" ausgerufen und dem Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat die Schuld an der Anschlagsserie gegen Israel vom Wochenende gegeben. Die Rede erfolgte kurz vor einem Kabinettstreffen, bei dem über weitere Vergeltungsmaßnahmen entschieden werden sollte. Ungeachtet der palästinensischen Anschläge mit 26 israelischen Todesopfern verurteilte die UN-Vollversammlung am Montag die Politik Israels gegenüber den Palästinensern.

Scharon verglich die israelische Reaktionen auf Terroranschläge von Palästinensern mit dem Kampf der USA gegen den Terroristenführer Osama bin Laden. "Genau wie die USA unter ihrem mutigen Führer Präsident Bush in ihrer Schlacht gegen den Weltterrorismus handeln, mit all ihrer Stärke, so werden wir es tun mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen."

Nach den Selbstmordanschlägen vom Wochenende sperrte die israelische Armee die Autonomiegebiete ab und flog am Montag Vergeltungsangriffe auf die Palästinenser-Städte Gaza, Dschenin und Bethlehem. Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte zerstörten Kampfhubschrauber den Hubschrauberlandeplatz von Arafat in Gaza sowie zwei Helikopter. Die USA und Großbritannien betonten in ersten Reaktionen das Recht Israels auf Selbstverteidigung.

Ein israelischer Armeesprecher erklärte, bei dem Angriff auf Gaza seien Arafats Büros nicht im Visier gewesen. Der Landeplatz liegt direkt neben Wohnhaus und Büros Arafats. Vier Kampfhubschrauber nahmen Ziele im Zentrum und im Norden der Stadt mit Raketen unter Beschuss. Dabei geriet ein Treibstofflager in Brand, über den angegriffenen Gebieten standen dichte Rauchwolken. Nach palästinensischen Angaben erlitten mindestens 17 Menschen Rauchvergiftungen. Arafat selbst befand sich zum Zeitpunkt der Angriffe in Ramallah im Westjordanland. Wenig später bombardierten Kampfjets Augenzeugen zufolge Dschenin im Westjordanland. Dabei sei unter anderem das Hauptquartier der Polizei angegriffen worden. Palästinensischen Angaben zufolge wurde zudem ein Gebäude in Bethlehem bombardiert. Dabei seien 16 Menschen verletzt worden.

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